Gut gegen Nordwind

Deutschland 2018/2019 Spielfilm

Summary

The Space Between the Lines

Adaptation of the eponymous novel by Daniel Glattauer. Homemaker Emma and linguist Leo get accidently acquainted due to a misspelled E-mail address. Instead of just deleting Emma's mail, Leo answers her. Over the course of several weeks, the two exchange thoughtful mails and eventually grow very fond of each other. Nevertheless, they both want to keep their relationship strictly online, for Leo is still clinging to his ex-girlfriend Marlene, while Emma is busy running a household for her husband Bernhard and her two stepchildren. Yet with every E-mail, the bond between them gets stronger and the mutual desire grows. Nevertheless, they wonder if a personal encounter might destroy the magic of their relationship.

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Heinz17herne
Heinz17herne
„Sie sind bei mir falsch. Ich bin privat. Ich habe: woerter@leike.com. Sie wollen zu: woerter@like.com. Sie sind schon der Dritte, der bei mir abbestellen will. Das Heft muss wirklich schlecht geworden sein“: Ein verdrehter Buchstabe lässt eine E-Mail von Emma Rothner versehentlich bei Leo Leike landen. Der Linguist antwortet prompt. Sie beginnen einen witzigen, auch intellektuell fordernden und in immer kürzeren Abständen auch intimer werdenden E-Mail- Dialog, wie man ihn in dieser unbekümmert-rücksichtslosen Offenheit wohl nur mit einem persönlich unbekannten Gegenüber führen kann. „Worte sind beides“, weiß Leo, „Maske und Enthüllung.“ Einige Wochen und viele gesendete und empfangene Nachrichten später wird daraus eine virtuelle Freundschaft.

Leo und Emmi, wie der Sprachwissenschaftler seine Chat-Partnerin mit ihrer Zustimmung fortan nennt, beschließen, ihre Verbindung zunächst rein digital zu belassen als eine kleine Flucht vor dem Alltag, totale Anonymität und strengstes Google-Verbot inklusive. Denn Leo kommt einfach nicht von seiner Ex-Freundin Marlene los, obwohl sie ihm gestanden hat, schon seit Wochen in eine Affäre mit einem spanischen Piloten verstrickt zu sein. Außerdem stellt ihm seine als Model arbeitende Schwester Adrienne aus dem Kreis ihrer höchst attraktiven Freundinnen die eine oder andere Alternative zu Marlene vor, der sich Leo aber stets zu erwehren weiß. Obwohl das Date mit Clara durchaus vielversprechend begann...

Andererseits ist Emmi mit dem um einiges älteren Bernhard (der dänische Charakterdarsteller Ulrich Thomsen) im Grunde glücklich verheiratet und trägt gern Verantwortung für seine beiden 16 und elf Jahre alten Kinder, die ihre leibliche Mutter durch einen Autounfall verloren haben. Dennoch: Die beiden vertrauen sich ihr Innerstes an und kommen sich auf dem schmalen Grat zwischen totaler Fremdheit und unverbindlicher Intimität immer näher. Zumal in seiner Familie gerade viel los ist: Erst trennen sich Leos Eltern, dann stirbt die Mutter an Krebs. Was den wortgewandten Hochschullehrer für eine Woche verstummen lässt und bei Emmi sogleich Entzugserscheinungen auslöst.

Immer dringender stellt sich die Frage, ob sie sich nicht doch mal von Angesicht zu Angesicht treffen sollten, denn die Schmetterlinge, die Leo und Emma mittlerweile jedes Mal im Bauch haben, wenn ihr E-Mail-Postfach mit einem „Pling“ eine neue Nachricht ankündigt, sind ganz und gar nicht nur digital. Aber kann man sich tatsächlich nur durch Worte richtig verlieben? Und werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung in der Realität standhalten? Und was, wenn ja? Im Messecafé Huber soll es sich entscheiden...

Wie verfilmt frau das Kopfkino eines E-Mail-Romans? Mit tollen und vor allem bekannten Protagonisten und mit einem frappant funktionierenden Kopfkino-Trick: in der ersten Hälfte des mit 122 Minuten bisweilen ausufernden Kammerspiels sieht man nur Alexander Fehlings Leo, ins rechte Licht gerückt von Kameramann Sten Mende. Aber man hört die Stimme von Nora Tschirners Emma alias Emmi – und hat sogleich mit jeder Nuance ihr Bild vor Augen. Was sich in dieser aufregenden Intensität in der zweiten Film-Stunde mit umgekehrtem Vorzeichen naturgemäß nicht wiederholt. Dafür werden märchenhafte Elemente eingeführt, Traumsequenzen, Vorstellungen, wenn etwa Leo eine Verlängerungsschnur für Emmis Leselampe herbeizaubert – gegen den Nordwind an der Küste, der sie häufiger nicht schlafen lässt. Am Ende nimmt Leo einen neuen Job an einer Universität jenseits des Großen Teichs in Boston an – und Emmi ist sich ihrer selbst nicht mehr sicher...

„Gut gegen Nordwind“, gedreht in Nordrhein-Westfalen und an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins, wird am 20. Juni 2022 im ZDF erstausgestrahlt. Die Vorlage stammt vom 1960 in Wien geborenen Journalisten Daniel Glattauer, der jahrzehntelang für die führenden österreichischen Qualitätszeitungen „Die Presse“ und „Der Standard“ Kolumnen, Gerichtsreportagen und Feuilletons verfasste, bis ihm mit den E-Mail-Romanen „Gut gegen Nordwind“ (2006) mit bisher 2,5 Millionen verkauften Exemplaren und „Alle sieben Wellen“ (2009) Bestseller gelangen, die in 40 Sprachen übersetzt wurden. Vanessa Jopp im Presseheft: „Was eine starke Intimität und Nähe zu den Figuren schafft, ist, dass wir mit langen, oftmals ungeschnittenen, nahen Einstellungen jede Regung in den Gesichtern von Emmi und Leo einfangen. Getragen wird das durch die Nuancen in den Stimmen und der Sprache unserer Protagonisten.“

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Steadycam operator

Visual effects

Still photography

Titles / Opticals

Lighting design

Property master

Stand-by props

Costume design

Editing

Sound

Casting

Cast

Line producer

Unit production manager

Production manager

Shoot

    • 17.04.2018 - 20.06.2018
Duration:
122 min
Format:
DCP, CinemaScope
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 28.06.2019, 190921, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 12.09.2019

Titles

  • Originaltitel (DE) Gut gegen Nordwind
  • Weiterer Titel (ENG) The Space Between the Lines

Versions

Original

Duration:
122 min
Format:
DCP, CinemaScope
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 28.06.2019, 190921, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 12.09.2019