Sherry Hormann

Weitere Namen
Sherry Horman (Schreibvariante)
Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Bauten, Schnitt
Kingston, New York, USA

Biografie

Sherry Hormann kam am 20. April 1960 in Kingston (NY), USA, als Tochter einer deutschen Malerin und eines amerikanischen Jazzmusikers zur Welt. 1966 zog es die Familie nach Deutschland, wo Hormann dann zur Schule ging.

Ihren Traum, Konzertpianistin zu werden, verfolgte die passionierte Klavierspielerin nach dem Abitur nur kurz: Mit 19 Jahren brach sie diese Karriere ab, um von 1979 bis 1983 an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen zu studieren. Nach ihrem Abschluss war sie als Regieassistentin bei der Bavaria und Neue Constantin Film in diversen Fernseh- und Spielfilmproduktionen tätig, beispielsweise bei "Drei gegen Drei"(1985) oder "Die Beute" (1988). Seit 1986 arbeitete sie dann auch als Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmausstatterin.

Ihr Drehbuchdebüt, der von Dominik Graf inszenierte Film "Tiger, Löwe, Panther", erhielt 1988 den Preis der Akademie für Darstellende Künste Baden-Baden. Beteiligt war sie auch an Dominik Grafs "Der Spieler" (1989). Mit ihrem "Lehrmeister" Graf lebte sie einige Jahre zusammen, sie bekamen eine gemeinsame Tochter.

1991 wurde Hormann für ihr Regiedebüt "Leise Schatten" mit dem Bayerischen Filmpreis für die Beste Nachwuchsregie ausgezeichnet. Beim Deutschen Filmpreis erhielt "Leise Schatten" das Filmband in Silber in der Kategorie Bester Film und zwei Filmbänder in Gold in den Kategorien Beste Darstellerische Leistung (Ann-Gisel Glass) und Beste Filmmusik (Enjott Schneider).

In den Folgejahren erlangte Sherry Hormann durch ihre Kino-Komödien wie etwa "Frauen sind was Wunderbares" (1994) größere Bekanntheit. Die Komödie "Irren ist männlich" zählte 1996 zu den erfolgreichsten Kinofilmen des Jahres. Es folgten TV-Spielfilme wie "Die Cellistin" (1998), "Private Lies" (2000) und "Meine Tochter ist keine Mörderin" (2002), mit denen sie eher ernstere Töne anschlug. Für die Serie "Bella Block" schrieb und inszenierte sie die Episoden "Blinde Liebe" (2000) und "Schuld und Liebe" (2001).

Mit der Fußball-Komödie "Männer wie wir" (2004) und dem TV-Zweiteiler "Helen, Fred und Ted" (2006) kehrte Hormann zu humoristischen Sujets zurück, während sie sich mit "Wüstenblume" (2009) erneut einem ernsten, gesellschaftskritischen Thema zuwandte. Im Herbst 2012 kam ihre Adaption des berühmten Buchs von Paul Watzlawick "Anleitung zum Unglücklichsein" in die Kinos, nur wenige Monate später, im Februar 2013, der Film "3096 Tage" (2013), die Adaption des gleichnamigen Buchs von Natascha Kampusch, die darin ihre Entführung und jahrelange Gefangenschaft aufarbeitet. Bei der Romy Gala in Österreich wurde der Film für die Beste Kamera (Michael Ballhaus) ausgezeichnet.

Viel Aufmerksamkeit und gute Kritiken erhielt Hormanns Fernsehfilm "Operation Zucker – Jagdgesellschaft" (2015), über die Machenschaften einflussreicher Pädophiler in Politik und Wirtschaft. Ebenfalls fürs Fernsehen drehte Hormann das Justiz- und Gesellschaftsdrama "Lotte Jäger und das tote Mädchen" (2016) und den zweiteiligen Journalismus-Thriller "Tödliche Geheimnisse" (2016), für den sie für den Deutschen Fernsehpreis nominiert wurde. Wie bei vielen ihrer Filme standen auch in diesen beiden Produktionen starke und eigenwillige Frauenfiguren im Mittelpunkt, die sich in einer von (oftmals korrupten) Männern dominierten Welt einen Weg bahnen müssen.

Sehr positiv besprochen wurden auch die tragikomische Tochter-Vater-Geschichte "Wir lieben das Leben" (2017) mit Petra Schmidt-Schaller und Günther Maria Halmer, und das Sozialdrama "Vermisst in Berlin" (2018), über eine ehemalige Ermittlerin (Jördis Triebel), die nach einem verschwundenen Flüchtlingskind fahndet.

Beim New Yorker Tribeca  Film Festival stellte Sherry Hormann im April 2019 wieder einen Kinofilm vor, ihren ersten seit sechs Jahren: "Nur eine Frau" zeichnet das Schicksal der Deutschtürkin Hatun Aynur Sürücü (1982-2005) nach, die einem Ehrenmord durch ihre Brüder zum Opfer fiel. Im Mai 2019 startete der Film in den deutschen Kinos.

 

 

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Regie
2019/2020
  • Regie
  • Drehbuch
2018/2019
  • Regie
2017/2018
  • Regie
2013/2014
  • Regie
2012/2013
  • Regie
2011/2012
  • Regie
  • Drehbuch
2008/2009
  • Regie
  • Drehbuch
  • Art Director
2005/2006
  • Regie
2003/2004
  • Regie
2001/2002
  • Titel
2001
  • Regie
  • Drehbuch
1999/2000
  • Regie
  • Drehbuch
1999/2000
  • Regie
1998
  • Regie
1997
  • Regie
1995/1996
  • Regie
  • Adaption
1993/1994
  • Regie
  • Drehbuch
1991
  • Regie
  • Drehbuch
1989/1990
  • Ausstattung
  • Titel
1988/1989
  • Drehbuch
  • Ausstattung
1987/1988
  • Regie-Assistenz
1986/1987
  • Regie-Assistenz
1986/1987
  • Regie-Assistenz
1986
  • Regie-Assistenz
1984-1986
  • Regie-Assistenz
1985
  • Continuity
1985
  • Regie-Assistenz
1983
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1982
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1982
  • Ausstattung
1981
  • Regie