Biografie
Thomas Brussig wurde 1965 in Ost-Berlin im Stadtteil Prenzlauer Berg geboren. 1984 schloss er als Baufacharbeiter die in der DDR übliche "Berufsausbildung mit Abitur" ab, in den folgenden sechs Jahren absolvierte er seinen Wehrdienst und übernahm die unterschiedlichsten Arbeiten: vom Museumspförtner und Hotelportier über Fabrikarbeiter und Tellerwäscher bis zum Reiseleiter. 1990 begann er in Berlin ein Soziologiestudium, wechselte jedoch 1993 an die Filmhochschule "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg, wo er Dramaturgie studierte.
Bereits 1991 veröffentlichte er unter dem Pseudonym Cordt Berneburger sein erstes Buch "Wasserfarben", seinen Durchbruch als Schriftsteller bescherte ihm 1995 der Roman "Helden wie wir", dem 1999 "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" folgte. Seitdem galt er als Instanz in der literarischen Rückschau auf die DDR. "Ich würde jetzt einmal frech behaupten," so Thomas Brussig, "dass ich mit 'Helden wie wir' der Erste war, der die DDR mit Komik demontiert hat. Mit 'Sonnenallee' habe ich mich hingestellt und gesagt: Ich erzähle jetzt mal die DDR schöner, als sie gewesen ist – und das war ebenfalls neu."
Leander Haußmann brachte 1999 "Sonnenallee" nach einem Drehbuch unter der Mitarbeit des Autors mit immensem Erfolg auf die Leinwand. Mehr als 2,6 Millionen Besucher sahen den Film im Kino; er gewann zwei Deutsche Filmpreise, Brussig und Haußmann wurden mit dem Deutschen Drehbuchpreis geehrt. Sein Kinodebüt hatte Thomas Brussig da bereits absolviert: "Rache", die erste Regiearbeit des Schauspielers Bernd Michael Lade, entstand 1996 nach einem Drehbuch von Lade und Brussig.
Nur einen Monat nach "Sonnenallee" kam im November 1999 auch "Helden wie wir" in der Regie von Sebastian Peterson in die Kinos. Wieder adaptierte der Autor mit anderen sein eigenes Buch für die Leinwand. Seine Theaterstücke "Heimsuchung" und "Leben bis Männer" erlebten 2000 bzw. 2001 ihre Uraufführung, 2004 erschien sein Roman "Wie es leuchtet".
Neben seinen Arbeiten als Autor von Belletristik, für Bühne und Kino schreibt Brussig auch für das Fernsehen: Von 2002 bis 2004 entstand "Heimat 3 - Chronik einer Zeitwende", der letzte Teil der epischen "Heimat"-Trilogie von Edgar Reitz, für die Thomas Brussig gemeinsam mit Edgar Reitz als Drehbuchautor verantwortlich zeichnete.