Zwölf Jahre nach der Einführung des Kinopreises des Kinematheksverbundes wurden dessen Vergabekriterien überarbeitet.
Der Preis wird seit diesem Jahr, 2012, nach neuen Richtlinien und in vier neuen Kategorien vergeben, die das filmkulturelle Engagement der Kinos und ihre inhaltliche Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte stärker hervorheben als bisher.
Die vier neu geschaffenen Kategorien für die Vergabe von jeweils drei Preisen entsprechen den aktuellen Schwerpunkten einer filmkulturellen Programmarbeit: Vermittlung deutscher und internationaler Filmgeschichte, Angebote für Kinder und Jugendliche, kommunales und soziales Engagement des Kinos vor Ort sowie Konzepte zur Programmgestaltung. Ein unabhängiges Gremium von fünf Fachleuten, die einschlägige Erfahrungen im Bereich der kulturellen Filmarbeit besitzen, wählte die Preisträger aus.
Bis Ende März 2012 konnten Kinos aus der gesamten Bundesrepublik ihre Bewerbungen einreichen. Beworben haben sich vor allem Kommunale Kinos, die zum Teil schon seit den 1970er Jahren existieren und sich seither beständig der Filmkultur widmen. Sie zeigen thematische Filmreihen und umfangreiche Retrospektiven, führen Gespräche mit Regisseuren und Schauspielern, veranstalten Symposien, zeigen Stummfilme mit Live-Begleitung und übernehmen Aufgaben der medialen Bildung. Die Kommunalen Kinos werden von den Kommunen und Ländern unterstützt, allerdings teilweise mit so geringen Mitteln, dass die Programmarbeit ohne die Mithilfe vieler Ehrenamtlicher und Cineasten nicht bestehen könnte. Die bisher vergebenen Preise des Kinematheksverbundes haben den Kinos zu einer größeren Würdigung ihrer Arbeit und Aufmerksamkeit bei den Kultur- und Kommunalpolitikern vor Ort verholfen. Mit dem Preisgeld konnten Ideen verwirklicht werden, die eine Werbewirkung für die jeweiligen Kinos hatten und somit andere positive Effekte nach sich zogen.
Der Kinopreis wird im Rahmen des Kolloquiums "Avantgarde im Archiv?!" der Deutschen Kinemathek am 15. Juni 2012 im Filmhaus am Potsdamer Platz, Berlin, vergeben. Die Moderation übernimmt Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek.
Quelle: www.deutsche-kinemathek.de