Inhalt
Der Film zeigt die Gewalt von ihrer schrecklichsten Seite: Von der freundlichen. Täter ist immer der, von dem es niemand gedacht hätte. Ein gebildeter Ingenieur wird zum Schläger, ein sympathischer Gymnasiast entwickelt Mordphantasien und ein gutmütiger Judenfreund konvertiert zum kaltblütigen SS-Mann.
In der ersten Episode wird die Geschichte einer Frau erzählt, die das Bild einer scheinbar intakten Kleinfamilie mit allen Mitteln weiblicher Toleranzfähigkeit zu wahren versucht. Ihre Scheuklappen, symbolisiert durch eine einzige durchgängige Kameraperspektive, kann sie erst dann ablegen, als die Alkoholeskapaden ihres Mannes in einem Gewaltausbruch vor den Augen ihres Sohnes enden.
Kilian, der Protagonist der zweiten Episode, wirkt wie ein ganz normaler Jugendlicher. Trotzdem wird er von seinen Mitschülern zum Außenseiter gemacht. Das jahrelange Mobbing findet während eines Konfliktseminars in einer Jugendherberge ein scheinbar grausames Ende.
Die letzte Episode beschreibt in nüchternen Szenen die Entrechtung der Juden in der Zeit von 1933 bis zu den Novemberpogromen 1938. Dass die Lage schlimm ist, weiß die jüdische Familie Blumenfeld sehr wohl. Draußen ziehen SA, SS und die Hitlerjugend mit ihren antisemitischen Parolen durch die Straßen, Hass weht durch die Heidereutergasse. Doch dass es aussichtslos ist, will Henryk Blumenfeld nicht glauben. Er möchte in Deutschland bleiben, in der Hoffnung auf die Vernunft der Menschen und im Glauben an das Gute in der Welt.
Quelle: 47. Hofer Filmtage 2013
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