"The Kiss of the Grasshopper", Source: Neue Visionen Filmverleih, DFF, © Color of May, Borris Kehl
Lenn Kudrjawizki

Neu im Kino: Der Kuss des Grashüpfers

Es ist ein eigenartiges Köln, in das uns der zweite Spielfilm von Elmár Imánov führt, eine düstere Stadt in Blau und Grau, aus der jede andere Farbe gewichen scheint. Ähnlich kalt und alptraumhaft erscheinen auch die Wohnung und der Alltag des Schriftstellers Bernard, der an einer Schreibkrise leidet und dessen Beziehung zu seiner Freundin Agata an seiner Schwermut zu zerbrechen droht. Ganz nebenbei hat er zudem ein Schaf als Mitbewohner und ein großes, pulsierendes schwarzes Loch in einer seiner vier Wände als allgegenwärtigen Abgrund. Als eines Tages sein Vater Carlos Opfer eines rätselhaften Überfalls wird und die ärztlichen Untersuchungen danach eine schwere Diagnose ergeben, wird Bernards Welt noch befremdlicher. Ein menschengroßer Grashüpfer ist nur eine seiner seltsamen Begegnungen in dieser surrealen Odyssee, mit der Imánov Themen wie Depression, Vater-Sohn-Konflikte und Angst vor Verlust in eine Traumerzählung voller überraschender Wendungen verpackt. In detailreich stilisierten Bildern, glänzend gespielt – allen voran von Lenn Kudrjawizki als Bernard und Michael Hanemann als Vater – und immer wieder auch mit bizarrer Komik lässt "Der Kuss des Grashüpfers" eine völlig eigenständige Welt erstehen. Ein faszinierendes Werk.

Aktuelles

"Medienbildung und Museumsufer" sind Thema des Panels, zu dem das DFF aus Anlass des 100. Geburtstag Hilmar Hoffmanns am Montag, 25. August, um 19 Uhr ins Kino des DFF einlädt: Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig und die Museumsdirektorinnen Dr. Annabelle Hornung (Kommunikationsmuseum) und Christine Kopf (DFF) gehen im Gespräch mit Cornelia Klauß (Akademie der Künste, Berlin) der Frage nach, wie aktuell Hoffmanns Ansatz der "Kultur für alle" heute noch ist.

In etwas mehr als fünf Wochen startet die 48. Ausgabe von Deutschlands ältestem Filmfestival für junges Publikum: Vom 25. September bis 2. Oktober 2025 präsentiert das 48. LUCAS-Filmfestival spannende Filmkunst aus aller Welt für alle von drei Jahren bis 18plus. 

Der Spielfilm "In die Sonne schauen" von Mascha Schilinski wird für Deutschland bei der 98. Oscar®-Verleihung in der Kategorie "Best International Feature Film" ins Rennen gehen. Eine von German Films berufene, unabhängige Fachjury hat dies entschieden. Insgesamt wurden 5 Filme für die Auswahl eingereicht.

Für den diesjährigen FIRST STEPS Award haben die fünf Fachjurys aus 187 eingereichten Projekten 22 Filme und 3 Drehbücher unterschiedlichster Formen und Perspektiven ausgewählt.

Gestern Abend ist das 21. Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein (20.08.-07.09.2025) in Anwesenheit des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Alexander Schweitzer und zahlreichen Gästen aus Kultur, Wirtschaft und Politik mit der Premiere des Films "Petra geht baden" von Rainer Kaufmann feierlich eröffnet worden – der Auftakt für 19 Festivaltage.