Wassersport / Kopfsprünge (mit Günther Leitz am Rollenende) (ca. 1920)

Quelle
DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum

Sommerliches Badevergnügen an der Lahn. Männer in Badehosen springen nacheinander von einem Holzsteg in die Lahn. In der ersten Hälfte des Films läuft die Aufnahme rückwärts. Der Film endet mit der Großaufnahme von Günther Leitz (1914-1969), dem jüngsten Sohn von Ernst Leitz II, damaligem Alleingesellschafter des optischen Unternehmen Leitz in Wetzlar.

"Wassersport/Kopfsprünge" ist die originale Kameranegativ-Fassung von Oskar Barnack, also die Aufzeichnung des Drehereignisses in der (Schnitt/Aufnahme)Abfolge wie vom DFF vorgefunden. Der Titel des Films / Sujets ist dank der Beschriftung des historischen Filmkartons nachgewiesen. In Oskar Barnacks Werkstattbuch ist der Film als "Wassersport" in einer Auflistung von Ausleihvorgängen aufgeführt. Auf dem Filmkarton der Original-Negativ-Kompilationsrolle ist nachzulesen: "Gunther Leitz als Junge" war das nächste Aufnahme-Sujet bzw. der nächste Film auf der Kompilation. Das DFF präsentiert beide Negative zusammen, gemäss des überlieferten Zusammenschnitts beider Filme durch das Leitz-Firmenarchiv in den 1950er Jahren. Eine spätere Variante des Films ist "Im Freibad an der Lahn".

Seit den 1910er Jahren hat Oskar Barnack, der Erfinder der Leica, mit seiner selbstkonstruierten Filmkamera Geschehnisse rund um Wetzlar im Bild festgehalten. Er dokumentierte Flutkatastrophen, Stadtfeste, medizinische Experimente, Sportereignisse und die Firma bei der er als Chefkonstrukteur beschäftigt war: die Optischen Werke Ernst Leitz in Wetzlar. Seine Filme bilden den Grundstock eines Filmarchivs, in dem die lokale Geschichte den gleichen Platz hat wie die Auswirkungen großer historischer Ereignisse.