Joya Thome
Joya Thome, Jahrgang 1990, stand bereits in jungen Jahren für Filme ihres Vaters Rudolf Thome vor der Kamera. So spielte sie in "Rot und Blau" (2003), "Frau fährt, Mann schläft" (2004) und "Rauchzeichen" (2006) die Töchter der Hauptfiguren. Nach eigenem Bekunden entwickelte sie durch diese Erfahrungen den Wunsch, selbst Filmemacherin zu werden. Eine Filmhochschule besuchte Joya Thome allerdings nicht, stattdessen studierte sie Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften. Parallel dazu realisierte sie ab 2010 mehrere Kurzfilme und arbeitete in verschiedenen Funktionen an Produktionen anderer Regisseure mit, etwa als Regieassistentin bei Linus de Paolis "Dr. Ketel - Der Schatten von Neukölln" (2011).
Ohne öffentliche Filmförderung realisierte Joya Thome im Jahr 2016 mit einem kleinen Team und geringem Budget ihren ersten programmfüllenden Spielfilm: "Königin von Niendorf", über ein zehnjähriges Mädchen, das mit der Jungensbande ihres Dorfes den Hof eines Außenseiters retten will, feierte im Januar 2017 beim Filmfestival Max Ophüls Preis Premiere. Beim Festival achtung berlin 2017 wurde "Königin von Niendorf" mit dem new berlin film award ausgezeichnet und erhielt eine Lobende Erwähnung für das Drehbuch. Nach weiteren Festivalaufführungen startete der Film im Februar 2018 in den deutschen Kinos. Kurz zuvor wurde beim Max Ophüls Festival 2018 die vom ZDF produzierte Webserie "Just Push Abuba" uraufgeführt, bei der Thome zusammen mit Dieu Hao Do und Benjamin Cantu Regie führte.
Für "Königin von Niendorf" erhielt Thome 2018 den Deutschen Regiepreis Metropolis für die 'Beste Regie eines Kinder-/Jugendfilms' und 2019 den Preis der Deutschen Filmkritik für den Besten Kinderfilm.
Nicht zuletzt diese Erfolge brachten ihr ein Engagement als Regisseurin der Warner Bros. Produktion "Lauras Stern" ein, eine Realfilm-Adaption der gleichnamigen Kinderbuchreihe und des Animationsfilms aus dem Jahr 2004, an dem Thomes Version sich sehr genau orientiert. "Lauras Stern" wurde beim Münchner Filmfest im Juli 2021 uraufgeführt und startete im folgenden Dezember offiziell in den Kinos.