Almila Bağrıaçık
Almila Bağrıaçık wurde 1990 in Ankara geboren und machte in Berlin ihr Abitur. Bei einem Streetcasting wurde sie für ihre erste Filmrolle in "Die Fremde" entdeckt, für die sie im voraus einen mehrmonatigen Schauspielkurs besuchte. Es folgten Rollen im Kurzfilm "Get a Love Grease" und in der Fernsehserie "Der Kriminalist".
Weitere Gastrollen in Serien hatte sie unter anderem in "Notruf Hafenkante", "SOKO Leipzig", "Großstadtrevier" und in der "Tatort"-Folge "Wer das Schweigen bricht" (2013). Auf der Kinoleinwand sah man Bagriacik in Nebenrollen in der Low-Budget-Komödie "Glanz & Gloria" (2012) und in Züli Aladags Migrationskomödie "300 Worte deutsch" (2014). Ihre erste Kinohauptrolle spielte sie in Ekrem Ergüns Jugenddrama "Hördur – Zwischen den Welten" (2015), als Mannheimer Deutschtürkin, die wegen aggressiven Verhaltens Sozialstunden auf einem Pferdehof ableisten muss.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin studierte Bağrıaçık an der Berliner DEKRA Hochschule Regie; im Rahmen dieses Studiums realisierte sie mehrere Kurzfilme und drehte 2014 ihren Abschlussfilm "Pseudologia". Allerdings schlug sie danach keine Regiekarriere ein, sondern widmete sich wieder ganz der Schauspielerei.
Von Ende 2015 bis 2017 gehörte sie zum Ensemble der türkischen Serie "Hayat Şarkisi". Für ihre Verkörperung der Semiya Şimşek in dem NSU-Drama "Die Opfer - Vergesst mich nicht" (2016, TV) wurde sie für den New Faces Award nominiert und gewann den Deutschen Schauspielerpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin. Eine weitere Hauptrolle hatte sie als Schwester eines arabischen Clan-Anführers in der vielfach ausgezeichneten Serie "4 Blocks" (2017-2018). Daneben übernahm sie Gastrollen in diversen Serien, etwa in "Der Kriminalist", "Die Kanzlei" und "Nachtschicht".
Seit 2018 spielt Bağrıaçık an der Seite von Axel Milberg die Kieler "Tatort"-Kommissarin Mila Sahin. Auf der Kinoleinwand sah man sie in der Hauptrolle von Sherry Hormanns "Nur eine Frau" (2019): Darin verkörperte sie die Deutschtürkin Hatun 'Aynur' Sürücü (1982-2005), die einem sogenannten Ehrenmord durch ihre Brüder zum Opfer fiel.
Eine weitere bedeutende Kino-Hauptrolle hatte sie in "Im Feuer - Zwei Schwestern" (DE/GR 2020), als Bundeswehrsoldatin mit kurdisch-irakischen Wurzeln, die sich im Irak auf die Suche nach ihrer Schwester begibt. In der finnischen Komödie "Nimby" (2020) spielte sie eine Lesbe, die mit ihrer Partnerin endlich das Coming-Out wagen will – und feststellt, dass sie nicht die einzigen mit Geheimnissen sind.
Aron Lehmanns Komödie "Jagdsaison" (DE/DK 2022) zeigte Bağrıaçık, Rosalie Thomass und Marie Burchard als ungleiches Frauentrio, das während eines Wellness-Wochenendes auf "Männerfang" geht. In der Komödie "Trauzeugen" (2023) spielten Bağrıaçık und Edin Hasanović ein ungleiches Trauzeug*innen-Duo, das sich zusammenraufen muss, um die Hochzeit des Brautpaares zu retten.
Neben ihren diversen Kino- und Fernsehrollen bildete Almila Bağrıaçık mit Axel Milberg weiterhin das Kieler "Tatort"-Duo Borowski und Sahin.