Elisa Schlott
Elisa Schlott wurde am 7. Februar 1994 in Berlin geboren. Ihr Schauspieldebüt gab sie bereits als Jugendliche, mit einer tragenden Rolle in dem TV-Abenteuerfilm "Das Geheimnis von St. Ambrose" (2006); darin spielte sie die Tochter von Ulrich Mühes Hauptfigur. Im Jahr darauf hatte sie in "Die Frau vom Checkpoint Charlie" eine zentrale Rolle als Tochter einer ehemaligen DDR-Bürgerin (Veronica Ferres), deren Kinder vom SED-Regime festgehalten werden. Anschließend besetzte der Regisseur Niki Stein sie in einer Hauptrolle des Sozialdramas "Der große Tom" (2008, TV), über einen 12-jährigen Jungen, der für seine beiden jüngeren Schwestern sorgen muss, weil die Mutter die Kinder verlassen hat.
Auch ihre erste Kino-Hauptrolle hatte Schlott in einem düsterem Familiendrama: "Draußen am See" (2009, Regie: Felix Fuchssteiner) handelte von einer Familie, die nach dem Jobverlust des Vaters zusehends verwahrlost. Für ihre Leistung in diesem Film wurde Schlott beim Münchner Filmfest mit dem Förderpreis Deutscher Film ausgezeichnet. Nach einem kleineren Part als diebischer Teenager in "Giulias Verschwinden" (CH 2009) spielte sie eine weitere Hauptrolle: In "Fliegende Fische müssen ins Meer" (CH/DE 2011) verkörperte Schlott die pubertierende Tochter einer leichtlebigen und leicht überforderten Mutter (Meret Becker).
Kleinere Rollen hatte sie in Dominik Grafs "Das unsichtbare Mädchen" (2011) und in Nina Grosses "Das Wochenende" (2012) – für die Leistung in letzterem, als neugierige Teenage-Tochter einer ehemaligen RAF-Sympathisantin, wurde sie für den New Faces Award nominiert. Kritikerlob erhielt sie auch für ihre Darstellung eines kratzbürstigen, vom Vater misshandelten Mädchens in dem Fernsehspiel "Finn und der Weg zum Himmel" (2012), sowie für ihre Rolle als jugendliche Prostituierte in dem Sozialdrama "Agnieszka" (2014).
Im September 2014 begann Elisa Schlott ein Schauspielstudium an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater 'Felix Mendelssohn Bartoldy', um sich besser im Bühnenschauspiel ausbilden zu lassen, wie sie in einem Interview erklärte. Parallel dazu spielte sie weiterhin in Kino- und Fernsehproduktionen mit. Für ihre Rolle als Crystal-Meth-Süchtige in der "Tatort"-Folge "Borowski und der Himmel über Kiel" (2015) wurde sie mit dem Günter-Strack-Fernsehpreis (heute: Schauspieler-Fernsehpreis) ausgezeichnet. Ihre Rolle in dem Kurzfilm "La Cigale et la Fourmi" (2016), als in ihre Lehrerin verliebte Abiturientin, brachte ihr den Darstellerinnenpreis beim TeaDance Gay and Lesbian Film Festival in Columbia, South Carolina (USA) ein.
Eine Jugendliche am persönlichen Scheideweg spielte Schlott auch in Stephan Lacants "Fremde Tochter" (2017): Eine rebellische 17-Jährige, die von ihrem arabischen Freund schwanger wird, was erhebliche Familienkonflikte auf beiden Seiten nach sich zieht. Für diese Rolle wurde sie bei den Filmfestivals in Aubagne (Frankreich) und Quito (Ecuador) preisgekrönt.
Hans-Christian Schmid besetzte Schlott in seinem viel beachteten TV-Vierteiler "Das Verschwinden" (2017) in der Schlüsselrolle eines spurlos verschwundenen Kleinstadt-Teenagers. Neben diesen und weiteren Film- und Fernseharbeiten hatte Schlott in den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 ein Engagement am Schauspielstudio Köln.
2018 sah man sie in Markus Imbodens TV-Thriller "Der Richter" als entführte Tochter eines Richters (Heino Ferch), und in Rudi Gauls Kinokomödie "Safari - Match me if you can" (2018) als Social-Media-Influencerin, die über eine Dating-App nach Affären sucht.