Hans-Heinrich Hardt
Hans-Heinrich Hardt, Jahrgang 1955, nahm zwischen 1983 und 1989 Schauspielunterricht bei Uta Sax und Janina Szarek in Berlin. Von 1992 bis zum Jahr 2000 gehörte er zum Ensemble des Kleist-Theaters in Frankfurt/Oder, wo er unter anderem in "Romeo und Julia" (1993), "Der zerbrochene Krug" (1996) und "Fast Faust" (1999) mitwirkte. In den Jahren danach hatte er Engagements unter anderem am Theater Potsdam (2001), bei den Burghofspielen Eltville (2003, 2010, 2011) und an der Vagantenbühne Berlin (2011).
Parallel dazu spielte Hardt ab der Jahrtausendwende immer regelmäßiger auch in Fernseh- und Kinoproduktionen mit. In erster Linie hatte er Gastrollen in Serien wie "Der Kriminalist" und "Polizeiruf 110"; eine markante Rolle spielte er als korrupter Strafvollzugsbeamter in der "Tatort"-Folge "Freigang". Im Bereich Fernsehfilm gehörte Hardt unter anderem zum Ensemble der Komödie "Alle Zeit der Welt" (2011) und spielte in dem bitteren Politdrama "Unverschämtes Glück" (2015) eine tragende Rolle als Fahrer eines ausgebrannten Bürgermeisters (Armin Rohde).
Auf der Kinoleinwand sah man Hardt als Vater einer der Hauptfiguren in Dietrich Brüggemanns "Neun Szenen" (2006) und, erneut als Vater, in Brüggemanns Großstadtkomödie "Drei Zimmer/Küche/Bad" (2012). Einen kleinen Auftritt hatte er in Markus Gollers Komödie "Alles ist Liebe" (2014). Danach wirkte Hardt in zwei Filmen mit, deren Regisseure der Stilrichtung des "German Mumblecore" zugeordnet werden: In Axel Ranischs Alkoholismus-Tragikomödie "Alki Alki" (2015) spielte er eine Nebenfigur mit dem vielsagenden Spitznamen Pille; Luise Brinkmann besetzte ihn in einer kleinen Rolle der improvisierten Low-Budget-Liebeskomödie "Beat Beat Heart" (2016). Seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm spielte Hans-Heinrich Hardt in Philipp Eichholtz' German-Mumblecore-Tragikomödie "Luca tanzt leise" (2016), die beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis uraufgeführt wurde. Darin verkörpert er einen alternden Mann, der auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur nachholen möchte und dabei eine ungewöhnliche Freundschaft zu seiner jungen Sitznachbarin (Martina Schöne-Radunski) entwickelt. Für diese Rolle erhielt er beim Achtung Berlin Festival eine lobende Erwähnung der Spielfilm-Jury. "Luca tanzt leise" startete im Januar 2017 regulär in den Kinos.
Neben seiner Arbeit als Bühnen- und Filmschauspieler gehört Hans-Heinrich Hardt seit 2007 zum Team der Coaching-Agentur "Inszenio", deren Schwerpunkt auf theaterbasierten Trainings liegt.