Kurt Oligmüller
Kurt Oligmüller, geboren am 28. Juli 1922 in Bochum in ärmlichen Verhältnissen, verdient seinen Lebensunterhalt zunächst als Lagerarbeiter und wird dann Handelslehrling. Kurz nachdem er ein Stipendium an der Theaterschule von Saladin Schmitt in Bochum erhalten hat, muss er für Nazideutschland auf einem Minensuchboot in den 2. Weltkrieg ziehen. Nach 1945 wird Oligmüller zeitweilig Leiter des Godesberger Theaters. Als Schauspieler steht er dann in Oberhausen auf der Bühne, spielt von 1951 bis 1953 beim Deutschen Nationaltheater Weimar und anschließend am Deutschen Theater in Berlin und von 1957 bis 1959 in Leipzig.
Seine erste von zehn Filmrollen als Charakterdarsteller bei der DEFA spielt Oligmüller in Arthur Pohls "Die Unbesiegbaren" (1953), gefolgt von Gustav von Wangenheims "Gefährliche Fracht" und Slatan Dudows "Stärker als die Nacht" (beide 1954). Als gutmütiger Arbeiter Dollmann überzeugt er in Frank Beyers Drama "Zwei Mütter" (1957), als Standartenführer Kaczmierczik in Konrad Wolfs "Lissy" (1957). Außerdem spricht Oligmüller zahlreiche Rollen beim Rundfunk und für Filmsynchronisationen.
1959 geht Kurt Oligmüller in den Westen und spielt dort noch bis 1963 an verschiedenen Theatern in Wunsiedel, Münster, Mannheim und im schweizerischen Basel, bevor er der Schauspielerei ganz den Rücken kehrt. Er wechselt in die Finanzbranche und macht sich in der Schweiz als Vermögensverwalter selbständig. Nach verheerenden Fehlspekulationen, die ihn und viele seiner Kunden um ihr gesamtes Vermögen bringen, nimmt er sich am 20. Februar 1983 in einer Scheune bei Noville gemeinsam mit seiner Frau Renate das Leben.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.