Marcus H. Rosenmüller
Marcus Hausham Rosenmüller, geboren 1973 in Tegernsee, begann nach dem Abitur ein Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF). Aber bereits vor seinem Studienabschluss im Jahr 2003 machte er mit seinen Kurzfilmen "Hotel Deepa", "Kümmel und Korn" und "Nur Schreiner machen Frauen glücklich" auf sich aufmerksam, die auf verschiedenen internationalen Festivals zu sehen waren und mit diversen Publikumspreisen ausgezeichnet wurden.
Für den Bayerischen Rundfunk inszenierte Rosenmüller nach seinem Studium mehrere Folgen der Dokumentar-Reihe "Irgendwo in Bayern", darunter in Co-Regie mit Joseph Vilsmaier die Episode "Den Frieden in der Hand". Mit der bajuwarischen Komödie "Wer früher stirbt ist länger tot" über einen Dorfjungen mit schrecklicher Angst vor ewiger Verdammnis gab Rosenmüller im Jahr 2006 sein Langfilmdebüt, direkt gefolgt von der Sportler-Komödie "Schwere Jungs". Der inzwischen zum kleinen Kassenschlager gewordene "Wer früher stirbt..." erhielt 2007 mehrere Deutsche Filmpreise, unter anderen den Preis für die Beste Regie.
Mit "Beste Zeit", einer kleinen, mit leisem Humor erzählten Geschichte über die Freundschaft zweier Teenagerinnen, landete Rosenmüller einen weiteren Kritikerfolg, der auch beim Publikum Zuspruch fand. In "Beste Gegend", der gerade mal ein halbes Jahr später startete, führte er die Erzählung über das Erwachsenwerden der beiden Heldinnen aus "Beste Zeit" fort.
Seiner Vorliebe für Geschichten mit Bezug zu seiner bayerischen Heimat blieb er auch in seinen folgenden Filmen treu: In "Räuber Kneißl" (2008) erzählte er die Geschichte des legendären bayerischen Volkshelden; "Die Perlmutterfarbe" (2009) handelte von einem Schuljungen, der in einem bayerischen Dorf des Jahres 1931 in die Intrigen eines Schulkameraden verstrickt wird; die Komödie "Sommer in Orange", die im August 2011 startete, erzählt –basierend auf realen Geschehnissen– von einer Bhagwan-Kommune in einem bayerischen Dorf zu Beginn der 1980er Jahre.
Ende 2011 folgte mit "Sommer der Gaukler" ein tragikomischer Historienfilm über eine ambitionierte Wandertheatertruppe, die um 1780 in einem Bergdorf bei Salzburg strandet.
Nachdem er als "Gastregisseur" einige Szenen der bayerischen Krimikomödie "Pension Freiheit" gedreht hatte, nahm der scheinbar unermüdliche Rosenmüller schon seinen nächsten eigenen Langfilm in Angriff: die Komödie "Wer's glaubt, wird selig" erzählt von den Bewohnern eines bayerischen Skiorts, die eine kürzlich verstorbene Frau medienwirksam heilig sprechen lassen wollen, um den erlahmenden Tourismus anzukurbeln.
2014 startete dann "Beste Chance" in den Kinos, der abschließende dritte Teil seiner Trilogie über zwei junge Freundinnen aus der bayerischen Provinz, die er mit "Beste Zeit" (2007) und "Beste Gegend" (2008) begonnen hatte.
Parallel dazu realisierte Rosenmüller "Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang" (2013-2015), ein dokumentarisches Porträt des Musikers und Liedermachers Hubert von Goisern. Der Film erhielt den Österreichischen Filmpreis "Romy" in der Kategorie Beste Dokumentation Kino. 2015 wurde Rosenmüller auch mit dem Bayerischen Poetentaler ausgezeichnet, der von der süddeutschen Literatenvereinigung "Münchner Turmschreiber" an Institutionen und Personen verliehen wird, die sich um die bayerische Kultur verdient gemacht haben.
2016/17 gehörte er zu den zahlreichen Regisseuren des Projekts "24 h Bayern - Ein Tag Heimat". Von 2013 bis 2017 inszenierte er (mit Gerd Baumann als Komponist) zudem das Singspiel zur Starkbierprobe auf dem Münchner Nockherberg. Als Grund für seinen Ausstieg nannte er Terminprobleme wegen der Postproduktion seines neuen Films "Trautmann" (Start: März 2019), einer Filmbiografie des Fußballers Bernd Trautmann.
Bereits Ende 2017 begann Rosenmüller mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Kinofilm "Unheimlich perfekte Freunde" (Start: April 2019), über zwei zehnjährige Jungs, deren Spiegelbilder plötzlich zum Leben erwachen.
Auch mit dem Drehbuch zu "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" (2019) blieb Rosenmüller seinem Faible für bayerische Volksgeschichten treu. Zusammen mit Johannes Kaltenhauser drehte er den Dokumentarfilm "Dreiviertelblut - Weltraumtouristen" (2020), über die eigenwillige Band Dreiviertelblut.
Im September 2021 startete seine Tragikomödie "Beckenrand Sheriff", über einen grantigen bayerischen Kleinstadt-Bademeister, der sein marodes Schwimmbad vor der Schließung retten will.