Lars Henning
Lars Henning, geboren 1976 in Hamburg, kam zunächst als Autodidakt zum Film: Ab 1996 drehte er erste Kurzfilme im Jungen Arbeitskreis Film und Video e.V. Hamburg. Ab dem Jahr 2000 sammelte er praktische Erfahrungen als Regieassistent bei Film- und Fernsehproduktionen, darunter Ulrich Köhlers "Bungalow" (2002) und Ayşe Polats "En Garde" (2004). Von 2006 bis 2010 absolvierte er ein Studium an der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln.
Während dieser Zeit realisierte Henning mehrere, teils preisgekrönte Kurzfilme: So wurde sein Kurz-Spielfilm "Security" (2006) unter anderem mit den Kurzfilmpreisen bei den Nordischen Filmtagen Lübeck und dem Nürnberger Festival Türkei-Deutschland ausgezeichnet; für den Kurzfilm "Oshima" (2009) erhielt er den Deutschen Kamerapreis in der Kategorie Kurzfilm.
Nachdem Hennig im Jahr 2011 sein Aufbaustudium an der KHM abgeschlossen hatte, entwickelte er Fernsehspielstoffe für verschiedene Produktionsfirmen. Sein Debüt als Langfilmregisseur gab er mit dem Psychodrama "Kaltfront" (2016, TV), zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hatte. Darin geht es um vier Menschen, die seit einem tödlich endenden Banküberfall als Opfer, Täter und Angehörige miteinander verbunden sind. Der Film feierte beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis 2016 Premiere. Zu seiner TV-Ausstrahlung im Mai 2016 bekam er sehr positive Kritiken. Beim Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen war "Kaltfront" für den Besten Schnitt (Stefan Blau) nominiert.
Lars Hennings erster Kinofilm wurde bei der Berlinale 2017 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino uraufgeführt: Das Drama "Zwischen den Jahren" erzählt von einem Mörder, der nach seiner Haftentlassung neu anfangen will, jedoch vom auf Rache sinnenden Ehemann und Vater seiner einstigen Opfer verfolgt wird. Im März 2017 startete "Zwischen den Jahren" regulär in den Kinos.