Oliver Schwabe
Oliver Schwabe, geboren 1966 in Hannover, absolviert zunächst eine Ausbildung als Fotograf und studiert an der Kölner Kunsthochschule für Medien und an der New York University, Department Arts and Media. Danach arbeitet er als Fotograf, Filmemacher und Videokünstler. Der Kurzfilm "Freunde/The Whiz Kids", bei dem Schwabe für die Kameraarbeit verantwortlich zeichnet, wird bei den Filmfestspielen von Venedig 2001 als "Bester Kurzfilm" ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhält Schwabe den Spiridon-Neven-Dumont-Preis. Seit 1998 ist er Herausgeber von Videotagebüchern für den NDR, Hamburg. Mit dem Film "Egoshooter" gibt er im Jahr 2003 in Co-Regie mit Christian Becker sein Kinodebüt.
In den nächsten Jahren dreht er fürs Fernsehen mehrere Dokumentationen, hauptsächlich zu popkulturellen Themen: "Jürgen Roland Reloaded" (2005), "My Generation – Der Sound der Revolte erzählt in 15 Songs" (2006), "Disco Love Machine - Im Beat liegt die Sehnsucht" (2007) und "STARDUST-Von der Leidenschaft ein Star zu sein" (2008). 2007 gründet er mit Christian Becker die Produktionsfirma field recordings filmproduktion, die sich auf Dokumentarfilme spezialisiert.
Gemeinsam mit Becker inszeniert Schwabe 2008 seinen zweiten Kinospielfilm "Zarte Parasiten", mit Robert Stadlober und Maja Schöne in den Hauptrollen. Das Drama über ein junges Pärchen, das sich als "menschliche Dienstleister" durchschlägt, feiert 2009 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Weltpremiere. Trotz dieses Erfolgs konzentriert Schwabe sich in den nächsten Jahren wieder aufs Fernsehen, wo er zahlreiche Dokumentarfilme und Dokumentationen realisiert. So etwa "Rote Rosen – Alltag einer Telenovela" (2013), "Freddy Quinn und die ewige Sehnsucht" (2014) und "Die Höhle von Eppendorf - Das legendäre Onkel Pö" (2016) – um nur ein paar Titel zu nennen. Sein Dokumentarfilm "Keine Atempause – Düsseldorf, der Ratinger Hof und die neue Musik" wird 2016 für den Preis für Popkultur nominiert.
Neben seinen eigenen Projekten arbeitet Schwabe weiterhin als Kameramann für andere Regisseure. So etwa bei Ingo Haebs "Sohnemänner" (2011), Lars Jessens Mockumentary "Fraktus" (2012) und Peter Scharfs Dokumentarfilm "Was bin ich wert?" (2013). 2016 zeichnet er für das Kamerakonzept von "Wellness für Paare" (Regie: Jan Schütte) verantwortlich, der improvisiert gedreht und mit 20 Kameras gefilmt wurde. Unter gleichen Voraussetzungen entstand 2017 "Klassentreffen", ebenfalls unter der Regie von Jan Schütte.
Als Kinoproduktion realisierte Oliver Schwabe den Dokumentarfilm "Tokio Hotel – Hinter die Welt", der 2017 beim Film Festival Cologne Premiere feierte. Dort wurde ein Jahr später auch sein Dokumentarfilm "Asi mit Niwoh – die Jürgen Zeltinger Geschichte" (2018) uraufgeführt, ein Porträt des Kölner Kultmusikers. Ebenfalls 2018 erhielt seine TV-Dokumentation "EXODUS – Berichte von vier unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen" eine Nominierung für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis.