Witta Pohl
Witta Pohl, geboren am 1. November 1937 in Königsberg (Ostpreußen) als Witta Breipohl, wuchs ab 1941 mit fünf Geschwistern in Bielefeld auf, ihr Vater starb in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kosmetikerin und nahm von 1955 bis 1957 Schauspielunterricht bei Herma Clement in Berlin. Ihr Theaterdebüt hatte sie 1957 in Kassel am Staatstheater in "Das Tagebuch der Anne Frank", danach gehörte sie bis 1963 zum festen Ensemble des Theaters. 1965 bis 1973 war sie im Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, gefolgt von Engagements am Staatstheater Darmstadt, am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg und den Hamburger Kammerspielen und den Bad Hersfelder Festspielen.
Bereits 1960 spielte sie ihre erste Fernsehrolle im TV-Film "Das Floß der Medusa", ab Mitte der 1960er Jahre folgten zahlreiche weitere Rollen im Fernsehen, etwa in den Serien "Der Fall von nebenan", "Frau über vierzig", "Hessische Geschichten", "Der Alte" und "Tatort", sowie in erfolgreichen Fernsehspielen wie "Der Führerschein" (1978) und "Der Urlaub" (1980). Eine Serienhauptrolle spielte sie etwa als Kommissarin an der Seite von Walter Schultheiß in "Köberle kommt". Im Kino war sie unter anderem in Roland Klicks "Supermarkt" (1974) und in Vadim Glownas "Desperado City" (1981) zu sehen.
Ihre ohne Zweifel bekannteste Rolle spielte sie von 1983 bis 1994 in Robert Strombergers erfolgreicher Familienserie "Diese Drombuschs" als Vera Drombusch, die sie in allen 39 Folgen verkörperte. Die Geschichten um die Darmstädter Familie hatten zeitweise über 25 Millionen Zuschauer.
Nach zahlreichen weiteren Rollen in Mehrteilern wie "Im Zweifel für..." (1995) und Serien wie "Happy Birthday" (1997 bis 2001) und "Das Traumhotel" (2008) war sie zum letzten Mal 2009 in "Großstadtrevier" auf dem Bildschirm zu sehen.
Witta Pohl lieh ihre Stimme auch zahlreichen Hörspielen und Hörbüchern. Außerdem widmete sie sich vielen sozialen Projekten und gründete 1991 den Verein "Kinderluftbrücke". Ebenfalls seit 1991 war sie Ehrenbotschafterin der UNESCO.
Kurz nachdem eine schwere Leukämieerkrankung bei ihr diagnostiziert worden war, starb Witta Pohl am 4. April 2011 in Hamburg.