Traugott Buhre
Traugott Buhre, geboren am 21. Juni 1929 im ostpreußischen Insterburg, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, nachdem er sich unter 120 Bewerbern durchgesetzt hatte. Danach spielte er am Fränkischen Theater, zu dieser Zeit in Wetzhausen, und wurde Ensemblemitglied am Badischen Staatstheater Karlsruhe, dann unter anderen am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Bochum, am Thaliatheater Hamburg, am Wiener Burgtheater und am Berliner Ensemble.
Er spielte unter berühmten Regisseuren wie Claus Peymann und Andrea Breth. 151 mal, zuletzt im Jahr 2005, spielte er beispielweise seine vielleicht wichtigste Rolle, den Bruscon in Thomas Bernhards Stück "Der Theatermacher" in der Inszenierung von Peymann. Zuletzt spielte er am Zürcher Schauspielhaus den Admiral im Stück "Immanuel Kant" von Thomas Bernhard in der Inszenierung von Matthias Hartmann. Stets gerühmt wurde Buhres Fähigkeit, unterschiedlichste Charaktere mit gleicher Intensität zu verkörpern, von leisesten Tönen bis hin zu exzessiven Ausbrüchen. Widersprüchliche und in sich zerrissene Figuren wurden dabei zu seiner Spezialität.
Bereits ab den 1960er Jahren war Traugott Buhre auch immer wieder im Fernsehen zu sehen. Einem breiten Publikum wurde er so vor allem durch seine zahlreichen Auftritte und Gastrollen in Reihen wie "Tatort" oder "Derrick" bekannt. Außerdem spielte er in vielbeachteten Fernsehspielen wie Fritz Lehners "Mit meinen heißen Tränen" (1986), in dem er den Vater von Franz Schubert verkörperte.
Im Kino war Buhre nicht sehr häufig, doch meist in sehr prägnanten Auftritten zu sehen. Angefangen mit Alexander Kluges "Gelegenheitsarbeit einer Sklavin" (1973) spielte er häufig zentrale Nebenrollen, unter anderem in Jan Schüttes "Winkelmanns Reisen" (1990), Carlo Rolas "Peanuts – Die Bank zahlt alles" und Stefan Ruzowitzkys "Anatomie" (1999). Seine letzte Kinorolle spielte er 2002 in Michael Hofmanns "Sophiiiie!".
Traugott Buhre starb am 26. Juli 2009 in Dortmund.