Hans Weingartner
Hans Weingartner, geboren am 2. November 1970 in Feldkirch/Österreich, studiert von 1990-1997 zunächst Physik, Gehirnforschung und Neurochirurgie in Wien und Berlin. Parallel dazu absolviert er 1993/94 ein Ausbildung zum Kameraassistenten in Wien. 1997 nimmt Weingartner ein Studium an der Kölner Kunsthochschule für Medien auf, das er 2001 mit dem Drama "Das weiße Rauschen" abschließt. Von der Kritik hoch gelobt, gewinnt "Das weiße Rauschen" mehrere Preise, darunter den "Max Ophüls Preis 2001", den Preis des Verbandes der Filmkritik als Bestes Spielfilmdebüt und den First Steps Award 2001. Hauptdarsteller Daniel Brühl avanciert durch seine intensive Verkörperung eines Schizophrenie-Kranken über Nacht zu einem der gefragtesten Darsteller des deutschen Kinos.
Weingartners zweiter Film "Die fetten Jahre sind vorbei" wird 2004 in den Wettbewerb von Cannes eingeladen – es ist nach elf Jahren das erste Mal, dass wieder ein deutschsprachiger Film im Wettbewerb der Filmfestspiele zu sehen ist. Der Film entwickelt sich vom Tag seiner Uraufführung an zu einem überragenden Erfolg bei Kritik und Publikum. Er gewinnt zahllose Filmpreise, reist von Festival zu Festival, lockt allein in Deutschland rund eine Million Zuschauer in die Kinos und wird in über 50 Länder verkauft.
Weingartners mit Spannung erwartete dritte Regiearbeit, die Mediensatire "Free Rainer – Dein Fernseher lügt", feiert im September 2007 beim Filmfestival im spanischen San Sebastian Weltpremiere. Bei seinem deutschen Kinostart hat der Film jedoch weder bei der Kritik noch beim Publikum den erhofften bzw. erwarteten Erfolg.
Nach einem Beitrag zu dem Omnibusfilm "Deutschland '09 - 13 kurze Filme zur Lage der Nation", der bei der Berlinale 2009 Premiere feiert, nimmt Weingartner seinen nächsten abendfüllenden Kinofilm in Angriff: "Die Summe meiner einzelnen Teile", ein Drama über einen psychisch labilen Mathematiker und seine seltsame Freundschaft zu einem russischen Jungen, wird beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2012 uraufgeführt und startet Anfang Februar 2012 in den deutschen Kinos. Beim Deutschen Filmpreis wird er für diesen Film in der Kategorie Regie nominiert.
Als Produzent zeichnet Weingartner bei Cüneyt Kayas Milieustudie "Ummah - Unter Freunden" (2013) verantwortlich. 2015 beginnt er mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten eigenen Film: Das Roadmovie "303" feiert auf der Berlinale 2018 im Wettbewerb Generation 14plus Premiere. Im Juli desselben Jahres startet der Film regulär in den Kinos.