Uwe Belz
Uwe Belz, geboren am 05. Oktober 1937 in Berlin, ist in seiner Jugend ein passionierter Musiker, der sich selbst Trompete, Kontrabass und Gitarre beibringt. Nach dem Abitur absolviert er eine Optiker-Lehre und besucht im Anschluss die Fachschule für Fotografie und Optik in Berlin-Weißensee, wo er sich zum Fotografen ausbilden lässt. Nach Abschluss dieser Ausbildung ist Welz als Kameraassistent und schließlich als Kameramann beim Deutschen Fernsehfunk (DFF) tätig. Anfang der 1960er Jahre sammelt er erste Regie-Erfahrungen als Regie-Assistent bei Werbe- und Industriefilmen, bis er 1963 im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme eine jahrelange Heimstätte findet. Als der Industriefilm Mitte der 60er Jahre eine immer größere Bedeutung bekommt, erhält Belz von der DEFA immer wieder Aufträge in diesem Bereich.
Von 1963 bis 1968 studiert er auch im Fachbereich Regie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Anschließend gehört er bei der DEFA zur Künstlerischen Arbeitsgruppe "document", in der unter anderen auch seine Kollegen Jürgen Böttcher, Volker Koepp, Winfried Junge und Karlheinz Mund tätig sind. Neben propagandistischen Gemeinschaftsprojekten wie "Wer die Erde liebt" (1973) über die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ost-Berlin, realisiert Belz Filme, die sich mit alltäglichen Lebens- und Arbeitsbedingungen befassen: So etwa "Min Herzing" (1975) in dem er eine Rostocker Fischfrau porträtiert, oder "Begegnungen im Schnee" (1979) über Menschen im Norden der DDR, die die winterliche Naturkatastrophe 1979 meistern müssen.
Von der Kritik hoch gelobt, ist Belz ein überaus experimentierfreudiger Filmemacher, der Off-Kommentare auf originelle Weise einsetzt und mit humorvollen Inserts oder prägnanten Zwischentiteln arbeitet.
Thematisch sind Belz" Arbeiten breit gefächert. Er dreht Porträtfilme, etwa über Manfred Krug ("Bei Manfred Krug", 1975) oder den Schlagersänger Frank Schöbel ("792 sec. mit Frank Schöbel", 1972) und befasst sich in Filmen wie "Liebesbriefe", über Karl Marx, auf ungewöhnliche Weise mit deutscher Geschichte. In Vietnam, China, Laos und Sibirien dreht Belz Dokumentarfilme über die Lebenssituationen in den jeweiligen Ländern und greift höchst unterschiedliche Einzelschicksale heraus, um Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Menschen zu geben.
Nach dem Mauerfall und der Abwicklung der DEFA ist Uwe Belz ab 1991 als freischaffender Regisseur und Szenarist tätig. Daneben arbeitet er zeitweise als Gastdozent für Regie und Montage an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg.
Uwe Belz, verheiratet und Vater zweier Töchter, stirbt am 17. Dezember 2002 in Berlin.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.