Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Schnitt
Musik
Produktionsfirma
Erstverleih
Länge:
888m, 31 min
Format:
35mm, 4:3
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 27.07.1973
Titel
- Originaltitel (DD) Giovanni Boccaccio
Fassungen
Original
Länge:
888m, 31 min
Format:
35mm, 4:3
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Erstaufführung (DD): 27.07.1973
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Dabei verbindet Barbara Masanetz-Mechelk die Aufnahmen Georg Kilians aus der Toscana unter Einschluss des wahrscheinlichen Geburts- und tatsächlichen Sterbeortes Boccaccios, Certaldo, mit begnadeten Körpern in idyllischer DDR-Landschaft zu einem glücksverheißenden Pasticcio: Warum denn in die Ferne reisen, wenn das Gute und Schöne doch so nah ist? Ob in der Disco in Warnemünde oder am FKK-Ostseestrand, an den unterschiedlichsten Orten fragt Uwe Belz Bürger aller Altersschichten nach ihren Erfahrungen mit der Liebe heute und zieht unmittelbare Verbindungen zur Renaissance und einem seiner berühmtesten Dichter: 600 Jahre als poetische Emanzipationsgeschichte mit speziellem Blick auf berufstätige und, so die offiziöse Lesart, dadurch ganz selbstverständlich unabhängige Frauen in der DDR.
Die „National-Zeitung“, Parteiorgan der National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD), einer Blockpartei für konservative Intellektuelle in der DDR, berichtete am 13. Januar 1973 von einem Besuch Wolfgang Kernickes, Direktor des Defa-Studios für Kurzfilme, bei den italienischen Genossen des Partitio Comunista Italiano (PCI), um sich für deren „kameradschaftliche Unterstützung“ bei den Dreharbeiten zu bedanken: „Es ist für uns zur Selbstverständlichkeit geworden, dass unsere Gesellschaft die Produktion solcher Filme ermöglicht, die das Anliegen des Volkes formulieren, die von seinem Kampf und seinen Traditionen berichten. Solche Möglichkeiten, wie sie die kommerzielle Struktur des kapitalistischen Filmwesens nicht bieten kann, machen unsere sozialistischen Filmschaffenden auch nutzbar, um die humanistischen Traditionen des italienischen Volkes zu bewahren.“
Stephan Ahrens, Doktorand der Filmwissenschaften, bei einer Vorführung Mitte Dezember 2021 im Berliner Zeughauskino: „Belz integriert bereits den Spott, den er im Werk Giovanni Boccaccios findet und dem er später mit einem filmischen Brückenschlag von der Renaissance in die 1970er Jahre und von der Toskana nach Berlin ein zeitloses Denkmal zu setzen versucht. Mit einem ausgestellt gefälligen Kommentar und einer Disco-Streichermelodie (Musik: Günter Hörig) könnte der Film kaum charakteristischer für seine Entstehungszeit sein.“
Pitt Herrmann