Vivian Naefe
Vivian Naefe, geboren am 21. März 1953, näherte sich dem Filmgeschäft zunächst von der journalistischen Seite: Nach dem Abitur besuchte sie zwischen 1975 und 1978 die Münchner Journalistenschule und studierte Theaterwissenschaften und Amerikanistik. Daneben arbeitete sie als Filmkritikerin und Reporterin unter anderem für die Münchner Abendzeitung und den "Stern". Zu dieser Zeit moderierte Naefe außerdem die Kinosendung "Kino Kino" für das Bayerische Fernsehen. 1978 begann sie ein Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, das sie 1982 mit der Komödie "Zuckerhut" erfolgreich abschloss.
Nach zahlreichen TV-Filmen landete Naefe 1992 mit "Meine Tochter gehört mir" ihren ersten Kinoerfolg – der Film brachte der Hauptdarstellerin Barbara Auer einen Deutschen Filmpreis in Gold ein. Trotzdem hat Vivian Naefe im Lauf ihrer bisherigen Karriere nur vereinzelt fürs Kino gearbeitet. Zugleich festigte sie mit preisgekrönten Arbeiten wie "So schnell Du kannst" und "Rache für mein totes Kind" ihren Ruf als publikumswirksame Regisseurin ambitionierter TV-Unterhaltungsfilme, vor allem in den Bereichen der romantischen Komödie und des Beziehungsdramas. 2006 schließlich gelang ihr mit der Kinderbuch-Verfilmung "Die wilden Hühner" ein großer Kinoerfolg, an den sie 2007 mit der Fortsetzung "Die wilden Hühner und die Liebe" anknüpft.
Ein sehr viel ernsteres und "erwachseneres" Thema behandelte sie danach in dem Fernsehspiel "Mit einem Schlag" (2008, TV), über ein Ehepaar, dessen Leben nach einem Schlaganfall des Mannes auf eine völlig neue Basis gestellt werden muss. Nach einer weiteren Kino-Fortsetzung der "wilden Hühner" mit dem Titel "Die wilden Hühner und das Leben" (2009,) inszenierte Naefe eine Reihe von Fernsehspielen, darunter das Drama "Einfach die Wahrheit" (2011), über einen Vater, der von seiner Ex-Frau des sexuellen Missbrauchs der Tochter beschuldigt wird, und "Bella Australia" (2012), über eine Frau, die mit ihren "besten Jahren" noch etwas anfangen will und nach Australien auswandert.
Im Herbst 2013 startete dann "Der Geschmack von Apfelkernen" in den deutschen Kinos, ein Familiendrama über mehrere Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die sich nach dem Tod ihrer Mutter und Großmutter mit einem tragischen Kapitel ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen müssen.