Hans-Werner Meyer
Hans-Werner Meyer, geboren am 14. April 1964 in Hamburg, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. 1990 erhielt er sein erstes Bühnenengagement am Münchner Residenztheater, wechselte aber 1993 an die Berliner Schaubühne. Im Jahr darauf gab er sein Debüt als Filmschauspieler mit einer Nebenrolle als Reiseleiter in Joseph Vilsmaiers Erich-Kästner-Verfilmung "Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen". Seither sah man Meyer in Haupt- und Nebenrollen in zahlreichen Kino- und (vor allem) Fernsehproduktionen.
In Nico Hofmanns "Es geschah am hellichten Tag" (1996, TV) gab er einen LKA-Beamten, in dem "Schimanski"-Krimi "Blutsbrüder" (1997) einen aalglatten Betrüger und Mörder. Joseph Vilsmaier besetzte ihn in der Filmbiografie "Marlene" (1998) als Meisterregisseur und Marlene Dietrich-Entdecker Joseph von Sternberg, unter der Regie von Hark Bohm verkörperte er in dem TV-Zweiteiler "Vera Brühne" (2000) eine weitere historische Person, den findigen Anwalt Wilhelm Haddenhorst.
Für seine Rolle als Polizeipsychologe in der Krimireihe "Die Cleveren" wurde Meyer im Jahr 2000 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet und in den Jahren 2000 und 2001 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Ebenfalls 2001 spielte er in dem Drama "Eine außergewöhnliche Affäre" (TV) einen Familienvater, der sein homosexuelles Coming-out erlebt.
Weitere prägnante Fernsehrollen hatte er unter anderem als Langstreckenläufer und Olympiasieger Dieter Baumann in "Ich will laufen – Der Fall Dieter Baumann" (2004), als charmanter aber skrupelloser Yuppie in Rolf Silbers Tragikomödie "Was für ein schöner Tag" (2005) und als Pate eines internationalen Schleuser-Syndikats in dem Mehrteiler "Im Zeichen des Drachen" (2006).
Auf der Kinoleinwand sah man Meyer seltener. In Uli Edels "Der Baader Meinhof Komplex" (2008) verkörperte er Klaus-Rainer Röhl, politisch engagierter Journalist und Ex-Mann der späteren RAF-Terroristin Ulrike Meinhof; in "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" (2009) gab er einen Mitarbeiter des legendären Arztes. Im Herbst 2011 war Meyer an der Seite von Franka Potente in dem TV-Film "Beate Uhse" als Uhses Ehemann Ernst-Walter Rotermund zu sehen; Anfang 2012 spielte er in dem Katastrophendrama "Tsunami" (TV) eine Hauptrolle an der Seite von Veronica Ferres.
Seit 2012 hat Meyer in der Krimiserie "Letzte Spur Berlin" eine Hauptrolle als Kriminalbeamter Oliver Radek. In einer Kinohauptrolle sah man ihn 2013 in Franziska Buchs "Adieu Paris". Darin spielte er einen entnervten Bankmanager, dessen Leben durch eine Zufallsbekanntschaft eine unerwartete Wendung nimmt.
Neben der Schauspielerei ist Meyer auch als Autor und Musiker tätig. 2009 erschien sein autobiographischer Elternratgeber "Durchs wilde Kindistan"; mit der A-Capella-Gruppe "Meier & die Geier" gibt er regelmäßig Konzerte.