Bernd Lepel
Bernd Lepel, geboren in Murnau, studierte zunächst Kunst und arbeitete als Autor und Designer, außerdem als Bildhauer für das Stuttgarter Puppentheater "Theater am Faden". Danach kam er als Bühnenbildner ans Staatstheater Stuttgart, wo er unter anderen mit Hans Werner Henze zusammen arbeitete, danach an die Oper in Frankfurt. Neben seiner Tätigkeit am Theater ist er bereits seit Ende der 1970er Jahre auch beim Film aktiv, so entwarf er die Ausstattung für Volker Schlöndorffs Oscar-Gewinner "Die Blechtrommel" (1979). Für Schlöndorff stattete er auch "Die Fälschung" (1981) aus, für Bertrand Tavernier "Deathwatch" (1980), für Thomas Brasch "Engel aus Eisen" (1981) und für Margarethe von Trotta "Rosa Luxemburg" (1986).
Für seine Ausstattung von Andrew Birkins "Brennendes Geheimnis" (1988) wurde Bernd Lepel auf dem Filmfestival Venedig mit dem "Award for Best Production Design" ausgezeichnet. Es folgte eine weitere Zusammenarbeit mit Birkin, "Der Zementgarten". Weitere internationale Produktionen Lepels waren beispielsweise George Sluizers "Crimetime" (1997) und Sergej Bodrovs "Bear's Kiss" (2005).
In Deutschland übernahm Lepel die Ausstattung von Hark Bohms "Vera Brühne" (2001) und von mehreren Filmen von Doris Dörrie, angefangen bei "Nackt" (2002) über "Ein seltsames Paar" (2004) bis "Der Fischer und seine Frau" (2005). Mit Dörrie arbeitete er auch immer wieder als Bühnen- und Kostümbildner am Theater zusammen, beispielweise an der Staatsoper Berlin bei ihrer Inszenierung von "Turandot" und am Münchner Staatstheater bei "Madame Butterfly".
Außerdem stattete Lepel prestigeträchtige Großproduktionen wie die beiden oscar-nominierten Filme "Der Untergang" und "Der Baader Meinhof Komplex" aus. Für seine Arbeit am Historienfilm "Die Päpstin" wurde er 2010 für den Deutschen Filmpreis nominiert.
Auch in den folgenden Jahren arbeitete er an vielbeachteten Projekten, beispielsweise an der opulenten internationalen Fernsehserie "Borgia" (F, D, CZ 2011) und - in wesentlich reduzierterem Stil - Sherry Hormanns Verfilmung der Autobiographie von Natascha Kampusch, "3096 Tage" (2013). Für sein Produktionsdesign bei Florian Gallenbergers in den 1970ern spielendem "Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück" wurde Lepel 2016 erneut für den Deutschen Filmpreis nominiert.
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