Pasquale Aleardi
Pasquale Aleardi wurde am 1. Juni 1971 in Dietikon, Schweiz, als Sohn griechisch-italienischer Emigranten geboren. Nach dem Abitur absolvierte er von 1992 bis 1995 eine Ausbildung an der Züricher Theaterhochschule. Während dieser Zeit spielte er seine erste Kinohauptrolle in Daniel Helfers viel gelobtem Zeit- und Jugendporträt "Tschäss" (CH/DE/AT 1994). Nach seinem Abschluss an der Theaterhochschule zog Aleardi nach Deutschland, wo er Engagements an Theaterhäusern in Bonn, Düsseldorf und Köln bekam.
Ende der 1990er Jahre begann Aleardi sich ganz auf die Kino- und Fernseharbeit zu konzentrieren. So hatte er 1999 in der ersten Staffel der Krimiserie "SK Kölsch" eine durchgehende Rolle als Kriminalobermeister. Fürs Kino spielte er in Uwe Jansons Thriller "Nachts im Park" (DE/CH 2001) eine Hauptrolle als Polizeipsychologe, war im ersten "Resident Evil"-Film (2002) ein Elitesoldat und übernahm in Uwe Jansons Brecht-Verfilmung "Baal" (2004) die Hauptrolle des Ekart. Mit Janson drehte er außerdem eine Reihe von Fernsehspielen, meist in tragenden Rollen: Die Schwulenkomödie "Mein Vater, die Tunte" (2001), die Familienkomödie "Weihnachtsmann gesucht" (2002), den Thriller "Jagd auf den Flammenmann" (2003), das Justizdrama "Für immer verloren" (2003), die Tragikomödie "Wo bleibst du, Baby?" (2005), die Wedekind-Adaption "Lulu" (2006) und den Krimi "Sperling und die kalte Angst" (2007).
In der Schweiz spielte Aleardi eine tragende Rolle als Pilot in dem Kinoerfolg "Grounding – Die letzten Tage der Swissair" (2006). Anno Saul besetzte ihn in der Erfolgskomödie "Wo ist Fred!?" (2006) in einer Nebenrolle als egozentrischen Marketingprofi, in Stefan Krohmers preisgekrönter Filmbiografie "Dutschke" (2009, TV) verkörperte er den chilenischen Schriftsteller Gaston Salvatore. Weitere wichtige Fernsehrollen hatte Aleardi unter anderem als Ehemann der Hauptfigur in dem Kriegs- und Nachkriegsdrama "Schicksalsjahre" (2011), als jüdischer Olympia-Sportler André Spitzer in Dror Zahavis "München 72 – Das Attentat" (2012) und als Schweizer Armeehauptmann in dem Umwelt-Thriller "Stärke 6" (CH/DE 2013).
Gelegentlich sah man ihn auch in (meist etwas kleineren) Kinoauftritten: Als französischen Traumtyp in "What a Man" (2011), als Schlagerstar und Frauenheld in "Männerherzen... und die ganz ganz große Liebe" (2011), als Staatsanwalt in "Fünf Freunde 4" (2015) sowie als Sozialarbeiter und treulosen Ehemann in der bitterbösen Satire "Die Kleinen und die Bösen" (2015). Zudem hatte er 2015 in der Stuttgarter Aufführung des Musicals "Chicago" die Hauptrolle des Anwalts Billy Flynn.
Aleardis Hauptbetätigungsfeld blieb (und bleibt) jedoch das Fernsehen. Ab 2014 spielte er die Titelrolle in der ARD-Krimireihe "Kommissar Dupin" (bis 2020) und hatte 2017 die Hauptrolle des geplagten Familienvaters in der Serie "Das Pubertier", einmal mehr mit Uwe Janson als Regisseur. Kritikerlob erhielten auch die Ehekomödie "Für Emma und ewig" (2017) und die Komödie "Bingo im Kopf" (2019), über einen Schlagersänger (Aleardi) in der Midlife-Krise.
Eine prägnante Kinorolle spielte Aleardi als galanter Bordzauberer in Philipp Stölzls Musicalfilm "Ich war noch niemals in New York" (2019). Dieser Part brachte ihm eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2020 ein.
Neben der Schauspielerei ist Aleardi auch als Musiker aktiv: Er spielt Klavier und ist seit 2004 Leadsänger der Pop-Funk-Band "Big Gee".
Pasquale Aleardi lebt in Berlin.