Chris Pidre
Der Kostümbildner Christophe Pidre ist vornehmlich in Belgien und Frankreich tätig. Wie seine Kollegin Florence Scholtes, mit der sein berufliches Schaffen eng verknüpft ist, entwarf Pidre zunächst Kostüme für TV-Produktionen. So kam es schon früh zur ersten Zusammenarbeit mit Scholtes. 2009 entwarf er gemeinsam mit ihr die Kostüme für die französisch-belgische Kinoproduktion "Soeur Sourire" ("Soeur Sourire - Die singende Nonne", Regie: Stijn Coninx, 2009), die auf der Biografie der belgischen Nonne Jeannine Deckers basiert, welche in den 1960er Jahren als singende Nonne weltweit die Hitparaden eroberte. Scholtes und Pidre wurden für ihre Arbeit an dem Film mit dem nationalen belgischen Filmpreis Magritte du cinéma für das Beste Kostümbild ausgezeichnet. In der Folge kreierten Pidre und Scholtes die Kostüme für den französischen Thriller "Sans laisser les traces" ("Spurlos", 2010) und die Komödien "Les âmes de papier" und "Tip Top" (beide 2013).
2014 arbeiteten beide am belgischen Horrorfilm "Alléluia", bevor sie 2016 erneut in Frankreich für das biographische Drama "Louis-Ferdinand Céline" die Kostüme entwarfen. Der Film basiert auf dem Leben des gleichnamigen französischen Schriftstellers, dem während des Zweiten Weltkriegs im dänischen Exil vorgeworfen wurde, mit den Nazis zu kollaborieren. Unabhängig von Scholtes war Pidre 2015 für die US-amerikanische Komödie "Moonwalkers" von Regisseur Antoine Bardou-Jacquet und 2016 für den französischen Action-Thriller "La mécanique de l'ombre" von Thomas Kruithof tätig. Bereits 2013 entwarf er die Kostüme für das belgische Drama "Au nom du fils" ("In the Name oft he Son") von Vincent Lannoo, ebenfalls ohne Beteiligung von Scholtes.
Nachdem Florence Scholtes und Christophe Pidre 2016 die Kostüme für "Souvenir" von Mavo Defurne mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle entworfen hatten, entstand das Kostümbild für die mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnete deutsche Ko-Produktion "Marie Curie" (ebenfalls 2016) von Marie Noelle. Für diese Arbeit erhielten die beiden eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2017.