Biografie
Die Kostümbildnerin Florence Scholtes ist vornehmlich in Belgien und Frankreich tätig. Anfang 2000 entwarf sie die Kostüme für mehrere belgische TV-Produktionen, bevor sie ab 2007 für Kinoproduktionen zu arbeiten begann. Sie gestaltete die Kostüme für "L'autre moitié" (2007) von Rolando Colla, einen Film über einen Algerier in Brüssel, der als Kurier für ein illegales Netzwerk arbeitet, das unter dem Verdacht steht, Terrorakte zu finanzieren. Ihr berufliches Schaffen ist von Anfang an eng mit ihrem Kollegen Christophe Pidre verbunden, mit dem sie bei ihren Filmen meist gemeinsam für das Kostümbild verantwortlich zeichnet.
Zu ihren Arbeiten zählen beispielsweise die französisch-belgische Koproduktion "Soeur Sourire" ("Soeur Sourire - Die singende Nonne", Regie: Stijn Coninx, 2009), die auf der Biografie der belgischen Nonne Jeannine Deckers basiert, welche in den 1960er Jahren als singende Nonne weltweit die Hitparaden eroberte. Scholtes und Pidre wurden für ihre Arbeit an dem Film mit dem nationalen belgischen Filmpreis Magritte du cinéma für das Beste Kostümbild ausgezeichnet. In der Folge kreierte Scholtes gemeinsam mit Pidre die Kostüme für den französischen Thriller "Sans laisser les traces" ("Spurlos", 2010) und die Komödien "Les âmes de papier" und "Tip Top" (beide 2013). 2014 arbeiteten beide am belgischen Horrorfilm "Alléluia", bevor sie 2016 erneut in Frankreich für das biographische Drama "Louis-Ferdinand Céline" die Kostüme entwarfen. Der Film basiert auf dem Leben des gleichnamigen französischen Schriftstellers, dem während des Zweiten Weltkriegs im dänischen Exil vorgeworfen wurde, mit den Nazis zu kollaborieren. Nachdem Scholtes und Pidre 2016 die Kostüme für "Souvenir" von Mavo Defurne mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle entworfen hatten, entstand das Kostümbild für die mit dem Bayrischen Filmpreis ausgezeichnete deutsche Produktion "Marie Curie" (ebenfalls 2016) von Marie Noelle. Für diese Arbeit erhielten die beiden eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2017.