Auch im Jahr des 70. Gründungsjubiläums vergibt die DEFA-Stiftung wieder Preise in Höhe von 40.000 Euro. Die Preisträger sind der Regisseur Herrmann Zschoche, die Filmkritiker und Programmmacher Erika & Ulrich Gregor und der Regisseur Thomas Stuber.
Den mit 10.000 Euro dotierten Preis für das künstlerische Lebenswerk erhält Herrmann Zschoche. Damit wird ein Regisseur ausgezeichnet, der zu den produktivsten und erfolgreichsten Filmemachern in der DDR gehörte. Herrmann Zschoche ist als DEFA-Regisseur bekannt für seine Kinder- und Jugendfilme sowie seine kritischen Gegenwartsfilme, mit denen er über die DDR hinaus Aufmerksamkeit erregte. Dabei konzentrierte sich der Regisseur auf kleine, alltägliche Geschichten, die beim Publikum aber auf große Resonanz trafen. Filme wie "Karla", "Liebe mit 16", "Sieben Sommersprossen", "Bürgschaft für ein Jahr" oder "Und nächstes Jahr am Balaton" trafen den Zeitgeist, waren ehrlich, authentisch und realistisch, obwohl oder weil sie sich für die Träume der Menschen interessieren.
Die Filmkritiker und Programmmacher Erika & Ulrich Gregor werden mit dem Preis für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet, der ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert ist. Ulrich und Erika Gregor sind Mitbegründer der Freunde der deutschen Kinemathek, des Kinos Arsenal und des Internationalen Forums des Jungen Films der Berlinale und haben deren Profil und Wirken nachhaltig geprägt. Die Bedeutung ihrer kuratorischen Arbeit für den deutschen wie den internationalen Film und seine Wahrnehmung und Wertschätzung ist kaum zu überschätzen.
Der Regisseur Thomas Stuber erhält den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für junges Kino. Nach "Teenage Angst", seinem Drittjahresfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg, machte er 2012 bereits mit seinem Abschlussfilm "Von Hunden und Pferden" auf sich aufmerksam. Einem breiteren Publikum wurde er 2015 mit seinem Boxerfilm "Herbert" bekannt.
Die Programmpreise der DEFA-Stiftung (je 5.000 Euro) gehen an das Kinderfilmfest in Brandenburg und an Filmernst (zu gleichen Teilen), an die Homunkulus Figurensammlung (Hiddensee) und an Horst Peter Koll, den Filmkritiker und Chefredakteur der Zeitschrift film-dienst.
Die 16. Preisverleihung der DEFA-Stiftung fand am 18. November 2016 in der Berliner Akademie der Künste statt. Die Preise wurden durch Mitglieder des Stiftungsrats sowie Gabriele Herzog, langjährige Dramaturgin von Herrmann Zschoche, übergeben. Musikalisch begleitet wurde das Programm von der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot.
Preisträger der vergangenen Jahre waren u. a. Christian Lehmann, Doris Borkmann, Romuald Karmakar, Roland Gräf, Nina Hoss, Andreas Dresen, Frank Beyer, Jutta Hoffmann, Armin Mueller-Stahl, Rolf Losansky, Prof. Kurt Maetzig, Wolfgang Kohlhaase, Helke Misselwitz, Christian Petzold, Feo Aladag und Fatih Akin.
Die DEFA-Stiftung erhält die Filme der DEFA und macht sie als Teil des nationalen Kulturerbes für die Öffentlichkeit nutzbar. Der Filmstock umfasst rund 12.000 Filme. Die DEFA-Stiftung fördert deutsche Filmkunst und –kultur u. a. auch durch die Vergabe von Förderpreisen auf deutschen Filmfestivals und die Unterstützung von Filmschaffenden mit Projektfördermitteln und Stipendien.
Quelle: www.defa-stiftung.de