Victoria Schulz
Victoria Schulz, Jahrgang 1990, absolvierte bis 2013 ein Schauspielstudium an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg. Ihr Debüt vor der Kamera gab sie mit einem kleinen Auftritt in der "Tatort"-Folge "Machtlos" (2013, TV). In ihrem erstem Kinofilm spielte sie dann zugleich ihre erste Hauptrolle: In Christian Froschs "Von jetzt an kein Zurück" (2014) verkörperte sie eine desillusionierte, tablettensüchtige Schnulzensängerin, die nach Jahren zufällig ihre große Jugendliebe wiedertrifft. Für diese Rolle wurde Schulz auf dem Filmfest Oldenburg 2014 mit Seymour Cassel Award als Beste Schauspielerin ausgezeichnet; im März 2015 kam "Von jetzt an kein Zurück" in die Kinos.
Zuvor feierte im Panorama der Berlinale 2015 "DORA oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern" Premiere (Kinostart: Mai 2015). Darin spielte Schulz die Hauptrolle einer geistig behinderten 18-jährigen, die ein selbstbestimmtes Beziehungs- und Sexleben führen will.
Für diese Rolle –und für ihre Leistung in "Von jetzt an kein Zurück"– erhielt sie den New Faces Award als Beste Nachwuchsschauspielerin. "DORA oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern" brachte ihr außerdem den Grand Prix d'interprétation beim Festival international de films de femmes de Créteil ein. Darüber hinaus wurde sie beim Preis der deutschen Filmkritik als Beste Darstellerin nominiert.
Eine weitere Hauptrolle hatte Schulz im Ensemble von "Die Unsichtbaren - Wir wollen leben" (2017), als (reale) Holocaust-Überlebende Ellen Lewinsky. Der Regisseur Philipp Eichholtz besetzte sie anschließend in "Rückenwind von vorn" als eigenwillige junge Frau, die sich an einem Scheideweg ihres Lebens wiederfindet. Auf der Berlinale 2018 eröffnete der Film die Sektion Perspektive Deutsches Kino und startete wenig später regulär in den Kinos.
Beim Filmfestival Max Ophüls Preis feierte Anfang 2019 "Electric Girl" Premiere, mit Schulz in der Titelrolle einer Synchronsprecherin, die zusehends in eine Psychose abgleitet. In der folgenden Zeit sah man sie in tragenden Rollen einiger Fernsehproduktionen, darunter die Familienkomödie "Verliebt in Kroatien" (2020) sowie Episoden der Krimi-Serien "Polizeiruf 110", "Tatort" und "SOKO Potsdam".
Eine Kino-Hauptrolle spielte Schulz wieder in Bettina Blümners "Vamos a la Playa" (2022), über drei Freund*innen aus Deutschland und ihrer Erlebnisse während einer Kubareise.