Leonard Scheicher
Leonard Scheicher, geboren am 26. Juli 1992 in München, sammelte von 2009 bis 2011 durch kleinere Auftritte an den Münchner Kammerspielen erste Schauspielerfahrungen. Sein Debüt vor der Filmkamera gab er 2012 mit einer kleinen Rolle in der Krimiserie "SOKO 5113". Im gleichen Jahr wurde er von Oskar Roehler in dem Familienepos "Quellen des Lebens" besetzt, welches 2013 in die Kinos kam; darin verkörperte Scheicher den jugendlichen Sohn der von Moritz Bleibtreu gespielten Hauptfigur. Ebenfalls 2013 gehörte er als rebellischer Schüler an der Seite von Carla Juri, Christoph Bach und Ronald Zehrfeld zum Ensemble der satirischen Tragikomödie "Finsterworld".
Von 2012 bis 2016 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Während dieser Zeit hatte er Bühnenauftritte am Bernliner Ensemble und am bat-Studiotheater. Fürs Fernsehen spielte er in der Liebeskomödie "Das Romeo-Prinzip" (2015) einen verliebten Studenten, der sich nichts ahnend bei einem Ex-Stasipsychologen Tipps für die Eroberung seiner Traumfrau holt; Sherry Hormann besetzte ihn in dem Politthriller "Tödliche Geheimnisse" (2016) als Sohn eines Whistleblowers.
Eine Kinohauptrolle hatte Scheicher in der Jugendbuchverfilmung "Es war einmal Indianerland" (Start: 2017), über das Erwachsenwerden eines 17-jährigen Stadtrandjugendlichen, gefolgt von der Hauptrolle in Lars Kraumes DDR-Schuldrama "Das schweigende Klassenzimmer" (Start: 2018).
Ebenfalls 2018 sah man ihn in Emily Atefs Fernsehspiel "Macht euch keine Sorgen!" als älteren Bruder eines Schülers, der sich dem Islamischen Staat angeschlossen haben soll. In der Serie "Das Boot" (2018-2020) übernahm Scheicher eine zentrale Rolle als Funker namens Strasser. Weitere Rollen hatte er in "Winterreise" (DK/DE 2020), als Bruno Ganz' Hauptfigur in jungen Jahren, und in Hans Steinbichlers Coming-of-Age-Tragikomödie "Hannes" (2020), über zwei beste Freunde, deren Leben durch einen Unfall grundlegend verändert wird. Im Sommer 2021 stand Scheicher in der Hauptrolle von Lars Kraumes "Der vermessene Mensch" (Start: 2022) vor der Kamera. Er spielt darin einen jungen Berliner Ethnologen, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" zum Zeugen des Genozids an den Herero und Nama wird.