Biografie
Thorsten Trimpop wurde am 4. Mai 1973 in Lüdenscheid im Sauerland geboren. Nach dem Zivildienst reiste er durch Benin, Togo und Ghana. Zurück in Deutschland absolvierte er ein Grundstudium in Philosophie und Sozialwissenschaften in Siegen. Anschließend studierte er Schauspiel an der Akademie für darstellende Kunst in Ulm. Von 2000 bis 2007 folgte ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen 'Konrad Wolf' in Potsdam-Babelsberg (heute: Filmuniversität Babelsberg). Während des Studiums realisierte er mehrere Kurzfilme und inszenierte das Stück "Mutter und Sohn" (2003) am Berliner Maxim-Gorki-Theater.
Trimpops erster abendfüllender Dokumentarfilm "Der irrationale Rest", über die Wiederbegegnung zweier einstiger Freunde und Stasi-Opfer, feierte 2005 im Forum der Berlinale Premiere. Er erhielt den Don Quixote Preis, der von der Jury der Fédération Internationale des Cinés-clubs verliehen wird. Weitere Festivalaufführungen folgten, bevor "Der irrationale Rest" Ende 2005 regulär in die Kinos kam. 2008/2009 gehörte Trimpop zu den zahlreichen Regisseuren des Dokumentarprojekts "24 h Berlin - Ein Tag im Leben", das beim Bayerischen Fernsehpreis 2010 als Beste Dokumentation ausgezeichnet wurde.
Ab 2012 unterrichtete Thorsten Trimpop Filmproduktion und Filmwissenschaften an der Boston University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA. Von 2014 bis 2016 war er Stipendiat am MIT Open Documentary Lab. Bereits vorher, im Jahr 2012, hatte Trimpop mit der Arbeit an seinem zweiten langen Dokumentarfilm "Furusato - Wunde Heimat" begonnen. In der Langzeitbeobachtung geht es um das alltägliche Leben normaler Bürger im Katastrophengebiet von Fukushima, die ihre Heimat nicht aufgeben wollen. Vier Jahre später wurde der Film beim Festival DOK Leipzig 2016 uraufgeführt und mit der Goldenen Taube als Bester Film im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet. Im März 2018 kam "Furusato" regulär in die deutschen Kinos.
Neben seiner Arbeit als Filmemacher arbeitet Trimpop als Dozent an der School of the Art Institute in Chicago, USA.