Sascha Hehn

Weitere Namen
Alexander Josef Alberto Hehn (Geburtsname)
Darsteller
München

Biografie

Alexander Josef Alberto "Sascha" Hehn wurde am 11. Oktober 1954 in München als Sohn des Schauspielers Albert Hehn und der Regieassistentin und Souffleuse Gardy Artinger geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern wuchs er bei der Mutter in München-Grünwald auf.

Sein Schauspieldebüt gab Hehn als Fünfjähriger mit einer kleinen Rolle in der Romanze "Hubertusjagd" (1959). In den nächsten zehn Jahren sah man ihn in weiteren Kinderrollen, so zum Beispiel als Sohn eines verwitweten Tierarztes in dem Liebesfilm "Ein Sommer, den man nie vergißt" (1959), als gewitzten jüngsten Sohn eines geschiedenen Apothekers in dem Melodram "Ein Student ging vorbei" (1960), als putzigen Dorfjungen in dem Schlagerfilm "Drei weiße Birken" (1961) und als kleinen Bruder der Titelfigur in dem Heimatfilm "Das Mädel aus dem Böhmerwald" (1965).

In der dreizehnteiligen Familienserie "Bei uns zu Haus" (1963) spielte Hehn den vorlauten jüngsten Sohn einer "ganz normalen Familie"; in einer TV-Verfilmung von "Madame Bovary" (1968) hatte er eine Schlüsselrolle als jugendlicher Apothekergehilfe Justin, der heimlich in Madame Bovary verliebt ist.

Im Lauf der Jahre wurde Hehn als Schauspieler so gefragt, dass er die Handelsschule noch vor Erlangung der Mittleren Reife verließ. Allerdings veränderten sich die Rollenangebote zunächst: Zwischen 1971 und 1980 wirkte Hehn vor allem in Softsex-Filmen und Erotikkomödien mit, darunter Titel wie "Hausfrauen-Report 3. Teil" (1972), "Junge Mädchen mögen's heiß, Hausfrauen noch heißer" (1973), "Hausfrauen-Report 6. Teil: Warum gehen Frauen fremd?" (1977) und "Kreuzberger Liebesnächte" (1980).

Daneben sah man ihn aber auch in ernsthafteren Rollen, zum Beispiel als Fähnrich in Harald Reinls "Schloß Hubertus" (1973), als jungen Hallodri in der Verwechslungskomödie "Blau blüht der Enzian" (1973), in einer Hauptrolle als Leutnant in dem Kriegsfilm "Die Brücke von Zupanja" (1975) sowie in Gastrollen der Krimiserien "Der Kommissar" (1975) und "Notarztwagen 7" (1976). 1976 spielte Hehn zudem eine Hauptrolle in der 13-teiligen australischen Abenteuerserie "The Outsiders" ("Auf Wiedersehen, Charlie").

Kino-Hauptrollen hatte Hehn 1981 in der deutsch-israelischen Komödie "Die Pinups und ein heißer Typ" als Manager einer New-Wave-Mädchenband, und an der Seite von Olivia Pascal in der deutsch-südafrikanischen Produktion "Burning Rubber" (1981) als Drag-Car-Rennfahrer namens Flash Jackson.

Auch am Theater war Hehn aktiv. 1980 und 1981 stand er bei den Salzburger Festspielen als Orlando in Shakespeares "Wie es euch gefällt" und als Brigg in Tennessee Williams' "Die Katze auf dem heißen Blechdach" auf der Bühne. Trotzdem verfolgte er keine Theaterkarriere – in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (2013) erklärte er: "Der Intendant Ernst Haeusserman wollte mich damals an das Theater in der Josefstadt nach Wien holen, aber ich habe gesagt: Nein, Herr Professor, das ist nicht mein Weg. Ich will in den Kommerz, Geld verdienen. Das ist die einzige Ausrede, die ich gelten lasse, hat er da gesagt."

Der große Durchbruch gelang Sascha Hehn schließlich beim Fernsehen, ebenfalls 1981, mit einer festen Hauptrolle als Chefsteward Victor in der überaus erfolgreichen Reihe "Das Traumschiff"; bis 1991 entstanden 18 abendfüllende Episoden.

Ungefähr zum Start des "Traumschiffs" meldete Hehn seinen Erstwohnsitz in West-Berlin an, um dem Bundeswehrdienst zu entgehen – der Trick flog auf und er verbüßte eine dreiwöchige Gefängnisstrafe. Anschließend war er 1982 für mehrere Monate als Soldat bei den Gebirgsjägern in Landsberg am Lech stationiert. Dort wurde er wie ein Star behandelt und durfte sogar zu den Filmfestspielen nach Cannes reisen. Rebellisch blieb er trotzdem – im Interview mit der Süddeutschen Zeitung erzählte er: "Die Bayerische Staatskanzlei schickte mir die Einladung zu irgendeinem Ball. Da habe ich das Abzeichen der Gebirgsjägerdivision draufgeklebt und geschrieben, leckt mich am Arsch. [Franz Josef] Strauß war sauer."

Parallel zum "Traumschiff" übernahm Hehn ab 1985 eine feste Hauptrolle in der neu startenden Erfolgsserie "Die Schwarzwaldklinik". Bis 1989 verkörperte er in 69 Episoden den smarten Arzt Dr. Udo Brinkmann. Mit dieser Rolle festigte er seinen Ruf als Publikumsliebling, Traumschwiegersohn und Sexsymbol – seine "Traumschiff"-Kollegin Heide Keller sagte damals: "Es stimmt nicht, dass Sascha hinter jedem Rock herläuft; jeder Rock läuft hinter ihm her."

Passend zu seinem smarten Image verkörperte Hehn 1987 den Tennisbaron Gottfried von Cramm in dem britisch-amerikanischen Fernsehfilm "Poor Little Rich Girl – The Barbara Hutton Story" ("Armes reiches Mädchen – Die Geschichte der Barbara Hutton"). 1989 stand er in der Titelrolle in Goethes "Egmont" am Ernst-Deutsch-Theater auf der Bühne.

Nach dem Ende von "Traumschiff" und "Schwarzwaldklinik" übernahm Hehn in den 1990er und 2000er Jahren Rollen in verschiedenen TV-Produktionen. So zum Beispiel in der siebenteiligen Familienserie "Liebe auf Bewährung" (1992) und in der Titelrolle der Serie "Frauenarzt Dr. Markus Merthin" (1994-1997). Weitere Hauptrollen hatte er in dem modernen Heimatfilm "Im Tal des Schweigens" (2004), in der Gaunerkomödie "Einmal Dieb, immer Dieb" (2007) und als charmanter Weltenbummler in dem Liebesfilm "Ein Sommer in Schottland" (AT 2012).

Neben der Schauspielerei war Hehn seit jeher auch als Synchronsprecher aktiv: neben zahlreichen Synchronrollen in Kung-Fu-Filmen der 1970er Jahre lieh er zwischen 2001 und 2010 dem Titelhelden der populären "Shrek"-Filme seine Stimme.

Selbstironie bewies Hehn in der satirischen ZDF-Sitcom "Lerchenberg" (2013, 2015), in der er sich selbst spielte: als gealterter Star, der eine ZDF-Redaktion mit seinen Allüren zur Verzweiflung bringt. Im Januar 2014 trat Hehn die Nachfolge von Siegfried Rauch als Kapitän Victor Burger auf dem "Traumschiff" an. 2018 gab er die Rolle aus Unzufriedenheit über die Qualität der Serie wieder ab.

Danach wurde es ruhiger um Sascha Hehn. Bei den Karl-May-Festspielen 2020 in Bad Segeberg übernahm er die Titelrolle in "Der Ölprinz". 2023 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.  

Sascha Hehn ist seit Sommer 2023 verheiratet und lebt im bayerischen Mittergars.

FILMOGRAFIE

2013-2015
  • Darsteller
2009
  • Darsteller
1988
  • Darsteller
1986
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1983
  • Darsteller
1982/1983
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1978/1979
  • Darsteller
1978/1979
  • Darsteller
1978/1979
  • Darsteller
1979
  • Darsteller
1978
  • Darsteller
1975/1976
  • Darsteller
1974/1975
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1968
  • Darsteller
1964
  • Darsteller
1964
  • Darsteller
1961
  • Darsteller
1961
  • Darsteller
1959/1960
  • Darsteller
1959
  • Darsteller