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Alle Fotos (4)Biografie
Peter Pewas, geboren als Walter Emil Hermann Schulz am 22. April 1904 in Berlin, absolviert nach der Volksschule eine Schlosserlehre und arbeitet zunächst als Metallarbeiter in der Tschechoslowakei und in Österreich. 1920 geht er für ein Dreivierteljahr ans Weimarer Bauhaus und studiert bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lazlo Moholy-Nagy. Ab 1933 ist Pewas als freier Werbegraphiker tätig und entwirft Filmplakate und Kinoanzeigen.
1932 beginnt Pewas ein Dokumentarfilmprojekt über den Alexanderplatz, wird aber 1934 bei den Dreharbeiten von der Gestapo verhaftet, das Material wird konfisziert. Wegen des Verdachts auf "Hochverrat" muss Pewas 1935 zweimal ins Gefängnis. Danach arbeitet er wieder als Plakat- und Werbegraphiker für den Film.
Pewas beginnt an der Filmakademie Regie zu studieren und arbeitet als Regieassistent bei Wolfgang Liebeneiners "Bismarck" (1940) und "Ich klage an" (1941). 1942 arbeitet er für die Tobis und dreht die Kurzfilme "Eine Stunde" und "Zweiklang". 1943 realisiert er bei der Terra seinen ersten abendfüllenden Spielfilm, das stark stilisierte elegische Melodram "Der verzauberte Tag" – ein Film, der in seiner Ästhetik diametral gegen seine Zeit steht. Dem Film wird "Kulturbolschewismus" unterstellt, wegen angeblicher "Verächtlichmachung" des deutschen Kleinbürgertums und mehrerer erotischer Szenen wird der Film im Oktober 1944 schließlich verboten. Daraufhin kann Pewas zwei größere Filmprojekte mit Gustav Gründgens und Heinz Rühmann nicht realisieren und wird zum Volkssturm eingezogen.
Nach Ende des Krieges ist Peter Pewas mehrere Monate lang Unterbürgermeister von Berlin-Wilmersdorf und gehört dann zu den Gründern der DEFA in Babelsberg. Für sie dreht er 1947 den erfolgreichen Aufklärungsfilm "Straßenbekanntschaft", der heute als einer der einflussreichsten "Trümmerfilme" gilt. In München gründet Pewas 1949 eine eigene Produktionsgesellschaft, dreht mehrere Kurzfilme, so "Menschen-Städte-Schienen"(1949), "Herbstgedanken" (1950) und "Putzke will es wissen" (1952) sowie den Spielfilm "Viele kamen vorbei" (1954). In den fünfziger und sechziger Jahren dreht Pewas außerdem zahlreiche Werbespots fürs Fernsehen, von denen einige Auszeichnungen erhalten, bleibt jedoch ein Außenseiter in der deutschen Filmwelt und wendet sich ganz der Malerei zu.
1978 wird sein Film "Der verzauberte Tag" durch eine Berlinale-Retrospektive mit verbotenen deutschen Filmen wiederentdeckt, 1981 wird ihm auf der Berlinale eine Hommage gewidmet. Für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film wird Peter Pewas 1984 mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Er stirbt am 13. September1984 in Hamburg.