Peter de Mendelssohn

Drehbuch
München München

Biografie

Peter de Mendelssohn wurde am 1. Juni 1908 in München geboren. 1913 zogen seine Eltern mit ihm nach Hellerau bei Dresden, eine Künstlerkolonie, wo er Berthold und Salka Viertel kennenlernte, vermutlich auch Erich Ponto. Über seine Eltern bzw. seinen Onkel Erich von Mendelssohn machte er die Bekanntschaft der Schriftsteller Wilhelm Speyer und Bruno Frank. De Mendelssohn besuchte in Hellerau auch eine Art Landerziehungsheim, das zeitgleich die spätere Schauspielerin Dorothea Wieck besuchte. Er beendete seine Schulausbildung später in Strausberg bei Berlin. In dieser Zeit lernte er die Schauspielerin Berti Hirschlaff kennen, die auch unter der Regie Max Reinhardts arbeitete und später als Angelica Aurel beim Hessischen Rundfunk arbeitete.

Nach Abschluss der Schule zog er nach Berlin und arbeitete für Zeitungen. So wurde er bekannt mit dem Journalisten Paul Erwin Marcus und mit Billy Wilder. Ab 1930 veröffentlichte de Mendelssohn zahlreiche Essays, Erzählungen und Romane, darunter etwa 1932 "Schmerzliches Arkadien". Im selben Jahr heiratete er Edith von Tschirschnitz; die Ehe wurde bereits 1934 wieder geschieden. 1936 heiratete er die Schriftstellerin Hilde Spiel, mit der er zwei Kinder bekam. Sohn Felix de Mendelssohn wurde als Psychoanalytiker bekannt.

Als Jude war Peter de Mendelssohn 1933 gezwungen, Deutschland zu verlassen, woraufhin er über diverse Zwischenstationen nach London gelangte. Dort arbeitete er für Zeitungen und nahm später die britische Staatsangehörigkeit an. Als Soldat kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Pressechef bei der Britischen Kontrollkommission in Düsseldorf und berichtete von den Nürnberger Prozessen. In der Folgezeit half er dabei, eine demokratische Presse aufzubauen.

1954 kontaktierte ihn in London der französische Regisseur Julien Duvivier, der "Schmerzliches Arkadien" verfilmen wollte. Eigentlich hatte Duvivier beabsichtigt, den Roman "Le grand Meaulnes" von Henri Alain-Fournier zu verfilmen, wofür er aber nicht die Rechte bekam, weshalb er auf die Idee kam, de Mendelssohns Werk zu adaptieren. Aus der Zusammenarbeit von de Mendelssohn und Duvivier entstand der Film "Marianne", eine Symbiose der Werke von Alain-Fournier und de Mendelssohn. De Mendelssohn erwähnt, der Regieassistent bei diesem Film sei ein Marcel Wall gewesen, der unter Pseudonym arbeitete, da sein Vater die Tätigkeit missbilligte. Der Vater war Max Ophüls.

De Mendelssohn veröffentlichte in den folgenden Jahren und Jahrzehnten Werke über britische Geschichte sowie Biographien, übersetzte aus dem Englischen und gab die Schriften von Thomas Mann heraus. 1970 kehrte de Mendelssohn nach München zurück, wo er am 10. August 1982 verstarb.

Autor: Rüdiger Erdmann

FILMOGRAFIE

1954/1955
  • Dialoge
  • Deutsche Dialoge
  • Vorlage
1954/1955
  • Dialoge
  • Vorlage