Biografie
Geboren wird Oliver Stritzel am 9. März 1957 in Berlin. Als Theaterdarsteller ist er nach der Schauspielausbildung in Berlin u.a. an der dortigen Freien Volksbühne unter Kurt Hübner und am Schauspiel Bonn zu sehen, ehe er im Filmgeschäft Fuß fasst. Mit "Das Boot" beginnt seine Filmkarriere, die beinahe ausnahmslos TV-Produktionen beinhaltet, darunter zahlreiche Serienrollen. Seine vielleicht Bekannteste findet Stritzel seit 1994 in der Figur des uniformierten Landpolizisten Kalle Küppers in der Reihe "Polizeiruf 110". Für sein Spiel in der Episode "1A Landeier" erhält er 1996 den Adolf-Grimme-Preis.
Ansonsten sind Stritzels Markenzeichen doppelbödige Charakterrollen, wie etwa der Unternehmer Thorsten Bach in "Vergewaltigt – Das Ende einer Liebe" (1998) oder der brave Familienvater Hubertus, der sein Kind sexuell missbraucht haben soll, in der Aufsehen erregenden Burkhard- Driest-Verfilmung "Schande" (1999). Weitere wichtige TV-Stücke sind u.a. das Sozialdrama "Angeschlagen" (1996) und das Ganovendrama "Ein großes Ding" (1998), wo er einen Bankangestellten spielt.
Sein Faible für TV-Krimis und Ermittlerarbeit findet 2000 und 2001 durch die Figur des Personenschützers Knuth Bär für die unregelmäßige TV-Reihe "Im Fadenkreuz" erneut Nahrung. Ein Kino-Auftritt Oliver Stritzels aus jüngerer Zeit ist die Rolle des Maschinisten Henschel in Oliver Hirschbiegels Film "Der Untergang" (2004).
Quelle: "Das Boot. Auf der Suche nach der Crew der U96", hrsg. v. Deutsches Filmmuseum / Deutsches Filminstitut – DIF e.V.; erschienen im Henschel Verlag, Berlin/Leipzig, 2006.