Regie, Drehbuch
Rom, Italien Rom, Italien

Biografie

Mario Bonnard wurde am 24. Dezember 1889 in Rom, Italien, geboren. Erste Schauspielerfahrungen sammelte er 1909 an römischen Laientheatern, trat aber schon bald auch in zahlreichen kurzen Stummfilmen auf. Ab 1913 erhielt er Hauptrollen in langen Filmen, wobei er meist als jugendlicher Liebhaber oder Bonvivant besetzt wurde. Mit Filmen wie "Ma l'amor mio non muore..." ("Aber meine Liebe stirbt nicht", IT 1913) avanciert er zu einem populären Frauenschwarm.

Während des Ersten Weltkriegs war Bonnard vom Wehrdienst befreit und wirkte in patriotischen Unterhaltungsfilmen mit. 1916 gründete er in Turin die Produktionsfirma Bonnard-Film, 1917 folgte die Electa Film. Mit Gründung dieser Firmen begann Bonnard auch als Regisseur zu arbeiten. Die Bandbreite seiner Filme reicht von Komödien bis zu Literaturverfilmungen wie Nathaniel Hawthornes in Italien spielende Gothic-Geschichte "Il Fauno di marmo" (IT 1920) und Historiendramen wie "I promessi sposi" (IT 1923; nach dem Roman von Alessandro Manzoni). Bis Mitte der zwanziger Jahre blieb er auch als Schauspieler aktiv, meist in seinen eigenen Filmen.

Nach dem Putsch in Italien und der Machtergreifung Mussolinis im Jahr 1923 ging Bonnard nach Deutschland (wie andere italienische Filmschaffende auch). Zwischen 1925 und 1931 drehte er einige Filme in Berlin: "Die Flucht in den Zirkus" (1926, zusammen mit Guido Schamberg), "Die Sünderin" (1927), "Der goldene Abgrund. Schiffbrüchige des Lebens" (1927), "Das letzte Souper" (1928) und "Anschluß um Mitternacht" (1929). Das Gebirgsabenteuer "Der Kampf ums Matterhorn" (1928; zusammen mit Nunzio Malasomma) markierte den endgültigen Durchbruch von Luis Trenker. Bonnard und Trenker drehten noch vier weitere gemeinsame Filme: "Der Sohn der weißen Berge" (1930) und "Die heiligen drei Brunnen" (1930) sowie dessen französische Version "Les chevaliers de la montagne" (DE/FR 1930); bei "Der Ruf des Nordens" (1929) führte Nunzio Malasomma Regie, aber Bonnard hatte die künstlerische Oberleitung.

Anfang der 1930er Jahre ging Mario Bonnard nach Paris und führte bei einigen französischen und französisch-italienischen Produktionen Regie. Mitte der dreißiger Jahre ließ er sich in Rom nieder. Er drehte er in erster Linie populäre Komödien, häufig nach erfolgreichen Bühnenstücken und mit italienischen Publikumslieblingen besetzt. Auch als nach dem Zweiten Weltkrieg der italienische Neorealismus aufkam, blieb Bonnard seinem klassischen Inszenierungsstil und den leichten Themen treu. In den fünfziger Jahren inszenierte er mehrere Sandalenfilme, darunter "Frine, cortigiana d'Oriente" ("Frine, Sklavin der Liebe", IT 1953) und "Afrodite, dea dell’amore" (Aphrodite – Göttin der Liebe", IT 1958). Die Regie bei "Die letzten Tage von Pompeji" (IT/ES/DE 1959), mit Christine Kaufmann in einer Hauptrolle, musste er auf Grund einer Erkrankung an Sergio Leone abgeben, blieb aber der offiziell genannte Regisseur. Seine letzte Regiearbeit war der Abenteuerfilm "I masnadieri" ("Der Mönch und die Gefangene", IT 1961). Am 22. März 1965 starb Mario Bonnard in Rom.

 

 

FILMOGRAFIE

1933
  • Regie
  • Drehbuch
1930/1931
  • Regie
  • Drehbuch
1930/1931
  • Regie
  • Drehbuch
1929
  • Künstlerische Oberleitung
1927
  • Regie
  • Drehbuch
1926
  • Regie
  • Drehbuch