Biografie
Mareike Engelhardt, geboren 1983 in Berlin, studierte zunächst vergleichende Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte und Psychologie in Berlin, London und Paris; zudem absolvierte sie eine Ausbildung in Zeitgenössischem Tanz. Nachdem sie Tänzer*innen im New Yorker Underground gefilmt hatte, kam es zu Zusammenarbeiten mit internationalen Choreograph*innen an multimedialen Tanzstücken. Mit Riki von Falkenstein realisierte sie 2009 in Berlin das multimediale Tanztheaterstück "The Geometry of Separation".
Ab 2009 sammelte sie, vor allem in Frankreich, praktische Erfahrungen als Regieassistentin. In dieser Funktion war sie unter anderem an Roman Polanskis "Der Gott des Gemetzels" (FR/DE/PL 2011), Volker Schlöndorffs "Diplomatie" (FR/DE 2014) und Serge Bozons "Madame Hyde" (FR 2017) beteiligt.
Parallel dazu drehte Engelhardt ab 2013 einige Kurzspielfilme. 2019 erhielt sie für ihre Drehbuchidee "Rabia - Der verlorene Traum", über eine junge Französin, die sich in Syrien der Terrormiliz Islamischer Staat anschließen will und sich dort in einem Frauenhaus gefangen wiederfindet, den Drehbuchförderpreis des französischen Filmfestivals Les Arcs.
Zwischen 2020 und 2022 wirkte Mareike Engelhardt an insgesamt zehn Drehbüchern der französischen Polit-Comedyserie "Parlement" mit. Bei der deutschen Dramedy-Webserie "Ollewitz" (2022) führte sie bei allen fünf Episoden Regie.
Ebenfalls 2022 absolvierte Engelhardt einen Drehbuchkurs an der Pariser Filmhochschule La Fémis, wo sie das Drehbuch zu "Rabia - Der verlorene Traum" vollendete. Die Dreharbeiten zu dem Film, einer französisch-deutsch-belgischen Koproduktion, begannen noch im November desselben Jahres. Die Uraufführung fand im Oktober 2024 auf den Hofer Filmtagen statt. In der Folgezeit wurde "Rabia - Der verlorene Traum" auf mehreren Festivals ausgezeichnet, unter anderem mit dem Prix d'Ornano Valenti für das beste Erstlingswerk beim renommierten Deauville Film Festival. Der deutsche Kinostart erfolgte im Januar 2025.