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Alle Fotos (7)Biografie
Johanna ter Steege wurde am 10. Mai 1961 in Wierden, Niederlande, geboren. Von 1979 bis 1984 absolvierte sie ein Studium an der Hochschule für dramatische Kunst in Kampen, Niederlande, gefolgt von einer Ausbildung zur Bühnenschauspielerin an der Schauspielschule Arnhem (bis 1988). Bereits als Studentin wirkte sie in diversen Bühneninszenierungen mit.
Ihr Kinodebüt gab Johanna ter Steege 1988 mit einer Schlüsselrolle als Entführungsopfer in George Sluizers Thriller "Spoorloos" (NL). Diese Rolle brachte ihr einen Europäischen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin ein. Seither wirkte ter Steege in zahlreichen niederländischen und internationalen Kino- und Fernsehproduktionen mit, meist in Hauptrollen oder größeren Nebenrollen. Stanley Kubrick besetzte sie Anfang der 1990er Jahre für die Hauptrolle seines damals geplanten Holocaust-Dramas "The Aryan Papers", das dann aber doch nicht realisiert wurde.
Zu ter Steeges wichtigsten Arbeiten der 1990er Jahre gehören die Titelrolle der Emma in István Szabós Frauenporträt "Süße Emma, liebe Böbe" (HU/DE 1992), die Hauptrolle in der Amour-fou-Geschichte "Tot ziens" ("Auf Wiedersehen", NL 1995) und eine Hauptrolle in Hark Bohms Sorgerechts-Thriller "Für immer und immer" (1997). In der Beethoven-Filmbiografie "Immortal Beloved" ("Ludwig van B.", GB/US 1995) verkörperte sie Johanna Reiß, die Schwägerin des Komponisten; in der Filmbiografie "Rembrandt" (FR/DE/NL 1999) gab sie Saskia Uylenburgh, die Ehefrau und Inspirationsquelle des Malers.
Regisseur Kai Wessel besetzte ter Steege in der Coming-of-Age-Geschichte "Das Jahr der ersten Küsse" (2002) als Mutter der jugendlichen Hauptfigur; auch in Sandra Nettelbecks Kinderfilm "Sergeant Pepper" (2004) war sie die Mutter des jungen Helden. Sehr gute Kritiken bekam sie für ihre Hauptrolle in dem kammerspielartigen Ein-Personen-Film "Last Conversation" (NL 2009), als Frau, die während einer Autofahrt via Handy von ihrem verheirateten Liebhaber verlassen wird.
Weitere bedeutende Kinorollen hatte Johanna ter Steege als Mutter eines an Leukämie erkrankenden Mädchens in dem preisgekrönten Familiendrama "Achtste-groepers huilen niet" ("Starke Mädchen weinen nicht", NL 2012) und als eine von drei Holocaust-Überlebenden in der Freundschaftsgeschichte "À la vie" (FR 2014). Im Fernsehen sah man sie unter anderem im Ensemble der Polit-Serie "Brussel" (NL 2017).
Erneut unter der Regie von Sandra Nettelbeck spielte Johanna ter Steege eine Hauptrolle in dem Ensemble-Film "Was uns nicht umbringt" (2018), als spielsüchtige Geräuschemacherin, die ihrem Therapeuten den Kopf verdreht.