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Alle Fotos (9)Biografie
Jesper Christensen wurde am 16. Mai 1948 in Kopenhagen, Dänemark geboren. In jungen Jahren war er als Arbeiter in Grönland, später entschied er sich für ein Lehramtsstudium in Kopenhagen, wo er nebenher als Ticketverkäufer und Reinigungskraft sein Geld verdiente. Als Schauspieler tätig war er bereits während seines Studiums Ende der 1960er Jahre. Am Fiolteatret spielte er unter anderem Hauptrollen in Theaterstücken wie Goethes "Faust" oder Molières Komödie "Le Misanthrope" (Der Menschenfeind).
Mitte der 1970er Jahre begann er schließlich seine Film- und Fernsehkarriere. So spielte er außer in zahlreichen dänischen Produktionen auch 1974 im deutschen Fernseh-Zweiteiler "Tadellöser & Wolff" unter der Regie von Eberhard Fechner nach dem gleichnamigen Roman von Walter Kempowski, vier Jahre später in der Fortsetzung "Ein Kapitel für sich".
Bereits im Jahre 1978 erhielt er für seine Rolle in dem dänischen Drama "Hør, var der ikke en som lo?" seinen ersten Bodil-Award, einen der wichtigsten dänischen Filmpreise. Preisgekrönte schauspielerische Leistungen zeigte Christensen außerdem in dem Drama "Sofie" (1992) und dem Historienfilm "Barbara" (1997), für die er zwei Robert Awards und einen Bodil Award erhielt. Nach 25 Jahren am Theater widmete sich Christensen ab 1998 ganz seiner Filmkarriere.
Für seine überzeugende Darstellung der Hauptrolle in "Bænken" ("Die Bank", 2000), dem ersten Teil von einer Trilogie von Per Fly, welche sich kritisch mit der gegenwärtigen dänischen Gesellschaft auseinandersetzt, erhielt er 2001 erneut die beiden wichtigsten dänischen Filmpreise, den Robert und den Bodil. Nach einer Nebenrolle im zweiten Teil der Trilogie "Arven" ("Das Erbe", 2003) erhielt er für den 3. Teil " Drabet" ("Falsche Entscheidung", 2005) wieder zwei Auszeichnungen: neben dem Bodil noch den Preis der Jury des "Tallinn Black Nights Film Festival" in Estland.
Seit den 2000er Jahren ist Christensen auch häufiger in internationalen Produktionen zu sehen, so etwa in "The Interpreter" ("Die Dolmetscherin", 2005), in dem er an der Seite von Nicole Kidman und Sean Penn den undurchsichtigen Sicherheitschef eines südafrikanischen Präsidenten spielt. Als Mr. White, Repräsentant eines Terrornetzwerks, war er 2006 in "James Bond 007: Casino Royale" mit Daniel Craig auf der Leinwand zu sehen.
Ab 2007 wirkte er dann auch wieder regelmäßig in deutschen Co-Produktionen mit, darunter in "Tage des Zorns" von Ole Christian Madsen, "Die ewigen Momente der Maria Larsson" von Jan Troell, in Hans-Christian Schmids engagiertem Justizthriller "Sturm" sowie in Matthias Glasners Drama "This is Love". 2011 verkörperte er an der Seite von Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg in Lars von Triers vielgelobtem Endzeitfilm "Melancholia" die Nebenrolle des Butlers.
Im Jahr 2013 ist Christensen in Anne Wilds Kino-Komödie "Schwestern" als Onkel der Protagonistin Kati zu sehen, die als Nonne einem Orden beitreten will. In Wolfgang Beckers Verfilmung von Daniel Kehlmanns Roman "Ich und Kaminski", der im Sommer 2013 gedreht wurde, übernahm er die Hauptrolle des alternden Künstlers.
Jesper Christensen ist mit der Theaterregisseurin Tove Bornhøft verheiratet, mit der er zwei Töchter hat.