Biografie
Günter Hoffmann lebte seit 1950 mit seiner Mutter, einer Plätterin, in der Laubenkolonie "Morgentau" in Berlin-Britz. 1958 wurde er an der Fritz-Karsen-Schule von Robert A. Stemmle für dessen Film "Majestät auf Abwegen" entdeckt, um darin an der Seite der Kinderstars Michael Ande und Oliver Grimm den Pagen Robby zu spielen. Bekanntheit erlangte er dann ein Jahr später als Sigi in Bernhard Wickis mit dem Golden Globe ausgezeichneten und Oscar-nominierten Antikriegsfilm "Die Brücke".
Seinen einzigen Ausflug in die Theaterwelt machte Hoffmann mit einer Hauptrolle in Gina Falkenbergs Stück "Frühlingstag im Herbst" an der Freien Volksbühne. In einem Totalverriss des Stücks schrieb Friedrich Luft am 1. März 1960 über Hoffmann: "Der junge Günther (sic!) Hoffmann, in Wickis Film von der 'Brücke' gut geführt, bleibt hier unbeholfen. Schauspieler sollte er daraufhin, bitte, nicht werden!" Hoffmann - für den die Schauspielerei sowieso mehr Abenteuer als ernsthafter Berufswunsch war - studierte ab 1965 an der Freien Universität Berlin Publizistik und Kunstgeschichte und arbeitete ab 1968 beim ZDF als Ton-Assistent. Kleinere Schauspielrollen übernahm er nur noch sporadisch.
Neben der Arbeit betreibt Hoffmann in der Koburger Straße in Berlin-Schöneberg ein Atelier, in dem er Puppen schnitzt und Miniaturwelten baut.
Autor: Erik Lemke