Biografie
Christoph Weinert wurde 1965 in Schleswig geboren. Nach dem Abitur absolvierte er unter anderem ein Praktikum an der Cinémathèque française in Paris, wo er den Entschluss fasste, Film zu studieren. Nach Abschluss eines Studiums im Fachbereich Kunst und Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Film und Fotografie an der Kunsthochschule Kassel, sammelte er von 1991 bis 1995 praktische Erfahrungen bei verschiedenen Spielfilmproduktionen.
Sein Regiedebüt gab Christoph Weinert 1997 mit "Weiße Jäger, weißes Gold", einem TV-Dokumentarfilm über Elefanten- und Nashornschutz in Namibia, Botswana und Simbabwe. Dieser Film war für den von RTL ausgelobten Fernsehpreis 'Goldener Löwe' nominiert. Für ZDF/Arte entstand "Sauve qui pense – Rette sich, wer denkt" (1998) ein Film-Essay mit dem französischen Philosophen André Glucksmann. Weinerts vieldiskutiertes Dokudrama "Die Quotenmacher" (2001) befasste sich mit Bedeutung, Wirkung und (Un-)Sinn der TV-Quotenmessung. In den nächsten Jahren drehte er fürs Fernsehen unter anderem die Dokumentationen "Geklonte Zukunft" (2002) und "Helmut Schmidt - Mein Jahrhundert" (2008), ein viel beachtetes Filmporträt zum 90. Geburtstag des Altbundeskanzlers. Außerdem drehte er die Dokudramen "Bismarck - Kanzler und Dämon" (2007) und "Churchills Verrat an Polen" (2009).
Für das fünfteilige Dokudrama "Vom Pionier zum Millionär" (DE/US 2010) realisierte er die Folgen über Levi Strauss ("Blue Jeans Billionaire") und Henry Steinway ("Birth of a Legend"); beim Worldfestival in Houston, Texas, wurde die Reihe im Jahr 2011 mit dem Spezialpreis der Jury in der Kategorie Historische Serien ausgezeichnet. Viel Aufmerksamkeit erhielt auch Weinerts Dokumentation "Hindenburg" (2013, TV), über den ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.
Auch in den nächsten Jahren blieb Weinert dem Genre des Dokudramas treu, mit "Geheimsache Mauer - Die Geschichte einer deutschen Grenze" (2011, Nominierung Deutscher Fernsehpreis), "Berlin und Tucholsky" (2015), "Fallada - im Rausch des Schreibens" (2016) und "Der Reichstag" (2017). In dem Doku-Zweiteiler "Dutschke" (2018) befasste er sich mit dem Leben der Studentenbewegungs-Ikone Rudi Dutschke, in dem Zweiteiler "Jüdisch in Europa" (2019) mit jüdischem Lebensalltag in verschiedenen europäischen Ländern, auch in Zeiten eines zunehmenden Antisemitismus.
Fürs Kino entstand der Dokumentarfilm "Acht Geschwister", für den Weinert acht zwischen 1930 und 1940 in Pommern geborene Geschwister zum Ort ihrer Kindheit begleitet. Nach der Uraufführung bei den Hofer Filmtagen im Oktober 2022 startete der Film im Februar 2023 in den deutschen Kinos.