Caterina Valente

Weitere Namen
Catherine Valente (Geburtsname)
Darstellerin, Musik
Paris, Frankreich Lugano, Schweiz

Biografie

Caterina Valente, geboren am 14. Januar 1931 in Paris als Tochter eines renommierten italienischen Musiker- und Artistenehepaars, absolvierte mit ihren Eltern bereits im Alter von fünf Jahren erste Auftritte im Stuttgarter Friedrichsbau. 1952 heiratete sie den Berliner Jongleur Erik van Aro, wodurch die gebürtige Italienerin einen Deutschen Pass erhielt und somit eine doppelte Staatsbürgerschaft innehatte. Nachdem Valente zunächst als van Aros Assistentin fungierte, wurde er später ihr Manager. Die Ehe währte bis 1971, aber auch nach der Scheidung blieben die beiden Geschäftspartner und Freunde.

Im Frühjahr 1953 trat Valente als Zirkus-Sängerin auf; zur gleichen Zeit stellte sie sich bei Radio Zürich als Sängerin vor, mit dem Erfolg, dass der Aufnahmechef Walter "Walo" Linder auf Anhieb 15 Titel mit ihr produzierte. 1954 wurde für Caterina Valente das Jahr des großen Karrieredurchbruchs: Im Februar kam ihre erste Schallplatte mit dem Titel "Istanbul" auf den Markt, und im folgenden September gelang ihr mit der deutschen Version ("Ganz Paris träumt von der Liebe") des Cole Porter Songs "I love Paris" ihr erster Hit in Deutschland, gefolgt von den nicht minder erfolgreichen Schlagern "Wo meine Sonne scheint" und "Dich werd ich nie vergessen".

Ihr Debüt als Filmschauspielerin gab Caterina Valente ebenfalls 1954 mit einer kleinen Rolle als Sängerin in dem Thriller "Mannequins für Rio". In den kommenden Jahren sah man sie dann in Hauptrollen in Kassenhits wie "Liebe, Tanz und 1000 Schlager" (1955) mit Peter Alexander und "Casino de Paris" (1957) mit Vittorio de Sica und Gilbert Bécaud – wobei ihr die Rollen und Charaktere, die stets Variationen ihres Namens Caterina tragen, förmlich auf den Leib geschrieben wurden. Aber trotz ihrer Leinwanderfolge trat sie mit Beginn der 1960er Jahre kaum noch in Kinofilmen auf.

Musikalisch gelangen ihr mit "Malaguena" und "The breeze and I" Welterfolge, die erfolgreiche Auftritte in den USA nach sich zogen. Im September 1957 feierte zudem die erste deutsche Caterina Valente Show "Bonsoir Kathrin" Premiere, die bis in die 1970er Jahre produziert wurde. Auch international riss ihre Erfolgssträhne in den kommenden Jahrzehnten nicht ab: 1959 gab sie ein einmonatiges Gastspiel im legendären Pariser Konzertsaal "Olympia", erhielt eine Grammy Nominierung als "Best Female Vocalist" und wurde für den Titel "Bim Bom Bey" mit dem "Grand Prix National du Disque" der Académie Francaise ausgezeichnet. Zwei Jahre später wurde die erste Italienische Caterina-Valente-Show "Bonsoir Caterina" ausgestrahlt, und als regelmäßiger Gaststar in der Perry Como Show gelang ihr auch in den USA der endgültige Durchbruch.

Nach zahlreichen Tourneen, TV-Shows und Plattenhits konnte Caterina Valente 1971 einen bemerkenswerten Doppelerfolg landen: sie ging auf Russland-Tournee (Moskau, Kiew and Leningrad) und folgte wenig später einer Einladung von US-Präsident Richard Nixon, bei einer Gala zum 26. Jubiläum der UNO in Washington aufzutreten. Kaum weniger ungewöhnlich war ihr Auftritt 1981 für ein Mitglied des britischen Königshauses: Am 28. Juli trat sie in London anlässlich des Polterabends für Prince Charles auf, am Vorabend seiner Hochzeit mit Lady Diana Spencer.

1985 bekam Caterina Valente das große Bundesverdienstkreuzes für ihr Lebenswerk sowie für ihr soziales Engagement (ein Jahr zuvor war sie zur ersten Botschafterin der SOS-Kinderdörfer ernannt worden) verliehen. Im Jahr darauf verfolgten 16 Millionen Zuschauer die TV-Show "Bravo Catrin" aus Anlass ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums.

Danach wurden Valentes Auftritte allmählich seltener: Ganz langsam schien sie Abschied vom Showgeschäft zu nehmen. Im Juni 1987 etwa hatte sie in der Hollywood Bowl in Los Angeles ihren letzten öffentlichen Bühnenauftritt in den USA. 1989 folgte dann noch einmal ein sensationeller Erfolg mit der italienischen Jazz-CD "A briglia sciolta", die durch verschiedene Wiederveröffentlichungen unter diversen Titeln wie "Fantastica" und "Platinum Deluxe" zu ihrem weltweit meistverkauften Album avancierte. 1990 trat sie für fünf Folgen der Fernsehserie "Hotel Paradies" noch einmal als Schauspielerin vor die Kamera.

In der Leipziger Oper feierte Valente 1996 schließlich ihren letzten öffentlichen Bühnenauftritt in Europa. Im Jahr 2001 wurde unter dem Titel "Girltalk" ihre Zusammenarbeit mit der Harfenistin Catherine Michel als CD veröffentlicht. Diese letzte Valente-Studioproduktion wurde von der internationalen Kritik mit höchstem Lob ausgezeichnet. Der letzte Titel der CD ist "Papa n’as pas voulu" - jenes Lied, welches sie bei ihrem ersten Bühnenauftritt im Jahre 1936 sang.

Mit einem Überraschungsauftritt in der "Paolo Limiti Show" in Italien, bei dem sie mit ihrem Sohn Eric van Aro Jr. duettierte, schloss Caterina ihre berufliche Karriere endgültig ab und zog sich ins Privatleben zurück.

Caterina Valente, die in zweiter Ehe von 1972 bis 1979 mit dem britischen Komponisten Roy Budd verheiratet war und aus ihren zwei Ehen zwei Söhne hatte, lebte lange Zeit wechselweise in der Schweiz und den USA. Sie starb am 9. September 2024 im Alter von 93 Jahren im schweizerischen Lugano.

FILMOGRAFIE

1962
  • Darsteller
  • Musik-Ausführung
1959
  • Darsteller
1957/1958
  • Darsteller
  • Gesang
1957
  • Darsteller
1957
  • Darsteller
  • Gesang
1956
  • Darsteller
1955/1956
  • Darsteller
1955
  • Darsteller
1954
  • Darsteller