Biografie
Anika Decker, geboren am 1. August 1975 in Marburg, studierte einige Semester Literaturwissenschaft in München, bevor sie ins Filmgeschäft wechselte und eine Stelle bei einer Produktionsfirma bekam. Praktische Erfahrungen sammelte sie unter anderem als Aufnahmeleiterin, Dramaturgin und Producerin; in Köln absolvierte sie eine Ausbildung zur Producerin. Decker gehörte zum Produktionsteam der Reality-Sendung "Big Brother", arbeitete an Drehbüchern für die Telenovela "Tessa - Leben für die Liebe" (2005/2006) und war bei einem Skateboard-Magazin Autorin einer Sex-Kolumne.
Durch Zufall lernte sie Til Schweiger kennen, der sie schließlich als Co-Autorin seiner Komödie "KeinOhrHasen" (2007) engagierte. Der Film wurde mit weit über sechs Millionen Besuchern ein enormer Publikumserfolg und erhielt unter anderem den Ernst-Lubitsch-Preis, den Deutschen Comedy-Preis und den Publikumspreis beim Bayerischen Filmpreis. Auch die Fortsetzung "Zweiohrküken" (2009), ebenfalls geschrieben von Decker und Schweiger, war mit über vier Millionen Zuschauern ein großer Kassenhit.
Für ihr Drehbuch zu Detlev Bucks erfolgreicher Filmbusiness-Komödie "RubbeldieKatz" (2011), über einen Schauspieler, der sich als Frau verkleidet, um Karriere zu machen, wurde Decker mit dem österreichischen Filmpreis "Romy" für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.
2015 stellte Anika Decker ihr Regiedebüt vor: Die Komödie "Traumfrauen", zu der sie auch das Drehbuch verfasste, erzählt von den Liebeswirren eines ungleichen, von der Liebe enttäuschten Frauenquartetts. Wie schon ihre Filme als reine Autorin war auch "Traumfrauen" ein großer Publikumserfolg.
Nur ein Jahr später startete mit "High Society" bereits Deckers zweiter Film als Autorin, Regisseurin und Co-Produzentin. Allerdings konnte sie damit nicht ganz an den Erfolg von Traumfrauen anknüpfen.
2018 erhielt sie von der Constantin Film einen dreijährigen Exklusivvertrag. Im Jahr darauf veröffentlichte sie ihren ersten Roman: In dem teils autobiografischen "Wir von der anderen Seite" verarbeitete sie ihre Erfahrungen nach einem künstlichen Koma, in das sie 2010 aufgrund einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung versetzt worden war.
Im Oktober 2020 verklagte Decker den Verleih Warner Bros. und Til Schweigers Barefoot Films auf Offenlegung der Einnahmen aus den Filmen "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken". Im Februar 2022 wurde ihr vor dem Berliner Kammergericht dieses Recht rechtskräftig gewährt, nachdem beide Firmen ihren Einspruch gegen ein vorheriges Urteil zurückgezogen hatten.
Im gleichen Jahr startete Deckers nächster Film in den Kinos: "Liebesdings", eine Komödie über einen Filmstar, der sich auf der Flucht vor den Medien in einem feministischen Theater versteckt. Die Hauptrollen spielten Elyas M'Barek und Lucie Heinze.