Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Angelika Minhoff
- Gerd Minhoff
- Ronni Minhoff
- Werner Richter
- Dieter Bellmann
- Harald Breitner
- Inge Lorenz
- Paul Kuhle
- Helga Steinbach
- Peter Kossatz
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Bauten
Maske
Schnitt
Ton
Mischung
Musik
Darsteller
- Angelika Minhoff
- Gerd Minhoff
- Ronni Minhoff
- Werner Richter
- Dieter Bellmann
- Harald Breitner
- Inge Lorenz
- Paul Kuhle
- Helga Steinbach
- Peter Kossatz
- Erich Schumann
- Eddi Zirke
- Peter Stemmler
- Dieter Ponzlaff
- Alwin Posselt
- Hugo Sulzbach
- Karin Wellmann
- Schmidtchen
- Prüfer
- Kaderleiterin
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Länge:
93 min
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 05.01.1975, DDR-TV
Titel
- Originaltitel (DD) Mein lieber Mann und ich
Fassungen
Original
Länge:
93 min
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DD): 05.01.1975, DDR-TV
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„Bei Gelb legt man den Gang ein“: Angelika lässt sich am Steuer von ihrem selbstherrlichen Mann rund um die Uhr anmachen und zum stressigen Fahrbahn-Slalom auf der Karl-Marx-Allee nötigen. Denn der steht tagsüber nicht nur vor der Kamera eines Defa-Regisseurs (Klaus Gendries), sondern wechselt auch noch ins Synchronstudio, bevor es abends ins Theater geht. Wo Angelika während der Vorstellung geduldig in den Kulissen relaxed oder in der Kantine mit Willi (Martin Trettau) und Harri (Johannes Maus) Skat kloppt. Abends muss sie, nachdem er sich über seine junge, attraktive Kollegin Helga Steinbach ausgelassen und sie ihm beim Textlernen geholfen hat, mit „Küsschen, Mutti“ abspeisen lassen, weil der Göttergatte todmüde ins Bett fällt.
An einem freien Tag bummelt Angelika lieber durch die Stadt, als sich in der Frauen-Gymnastikgruppe zu quälen. Sie beobachtet die Tram-Fahrerin auf der Strecke zwischen Mahlsdorf und Wendenschloss und beschließt, sich eine eigenständige Beschäftigung zu suchen, um sich nicht weiterhin nur als „Spalierobst“ zu fühlen. Freilich soll es etwas sein, was ihr Anerkennung und Befriedigung zugleich einbringt. So bleibt ihr nur, sich mit einer Annonce als Fahrerin zu bewerben: Nachdem sie, gerade noch als „richtiges Dornröschen“ charakterisiert, die Kaderleiterin eines großen Unternehmens für sich einzunehmen weiß, besteht sie mit Charme und Chuzpe die Einstellungsprüfung durch den gewieften Werner Richter im schrottreifen Moskwitsch.
Bis die skeptischen Blicke und hämischen Bemerkungen ihrer männlichen Kollegen Paul Kuhle, Erich Schumann, Eddi Zirke und Alwin Posselt in ehrliche Anerkennung münden, braucht es die kollegiale Unterstützung Peter Kossatz‘, der nebenbei ein mehrjähriges Maschinenbau-Fernstudium stemmt, und den Zwergenaufstand des Betriebsökonomen Prüfer, der sich partout nicht von einer Frau nach Magdeburg fahren lassen will. Was die Aufmerksamkeit des VEB-Direktors Dieter Bellmann erregt, der für seinen in den Ruhestand gehenden Cheffahrer Hugo Sulzbach Ersatz sucht und sich im Gegensatz zu seiner rechten Hand Schmidtchen eine so blendende Erscheinung als Fahrer (in der DDR waren alle Berufsbezeichnungen grundsätzlich männlich) für seine Tatra 603-Staatskarosse vorstellen kann.
„Früher hab ich alles gemacht, jetzt ist er mal dran“: Gerd Minhoff muss sich nun verstärkt um Kind und Haushalt kümmern, weil Angelika nun häufiger – und gerade zu Messezeiten – mehrere Tage nicht daheim sein kann. Zwar warnt ihre beste Freundin Inge Lorenz, den Bogen nicht zu überspannen, aber die souveräne Angelika weiß sich den zumeist plumpen männlichen Avancen in der Bar und sogar in ihrem Zimmer des Leipziger Interhotels zu erwehren. Allerdings wird ihr die Belastung der Reisetätigkeit bald zu viel, während Gerd das Vater-Dasein daheim zunehmend genießt. Nach einem feucht-fröhlichen Männerabend in der Berliner Schauspieler-Wohnung sind sich Gerd Mintoff und Dieter Bellmann einig: Angelika muss dem Generaldirektor weiterhin als repräsentatives Aushängeschild am Steuer dienen, während ihr Gatte beruflich künftig kürzertreten und nur noch auf Theaterbrettern stehen will…
Die Komödie einer doppelten Emanzipation wirft zumindest zwischen den Zeilen einen durchaus kritischen Blick auf die so hochgelobte Selbstverwirklichung der berufstätigen Frauen im Arbeiter- und Bauernstaat. Vom LKW-Fahrer (Willi Neuenhahn), der Angelika beim Wechsel des zuvor von Werner Richter manipulierten Reifens hilft, sich dabei aber wenig schmeichelhaft über die technischen Fähigkeiten von Frauen auslässt, bis hin zum Leipziger Hotel-Rezeptionisten (Joachim Pape), der die Chauffeurin für die Geliebte ihres Chefs hält, reicht die Bandbreite männlicher Vorurteile, gegen die Angelika anzukämpfen hat. „Die Frau des Schauspielers Minhoff wird Kraftfahrer“: Hatte Gerd eine solche Entwicklung zunächst für völlig abwegig erklärt, freundet er sich am Ende überraschend schnell mit ihr ab. Ob Angelika damit glücklich wird, steht auf einem anderen Blatt.
Pitt Herrmann