Zwei Arbeiter schlachten unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein altes Auto aus. Sieben Requisiten, die sie in oder an dem Wagen finden, führen zu sieben Geschichten zurück, die dieses Auto seit Beginn der NS-Diktatur "miterleben" musste und nun erzählt. Da ist ein Datum in die Windschutzscheibe geritzt – der 30.Januar 1933, der Tag von Hitlers Machtergreifung; ein Kamm führt zurück zu einem verfemten Komponisten; eine vergessene Hutklammer stellt die Verbindung her zum Schicksal zweier Menschen in einer so genannten "Mischehe"; ein illegal Tätiger verschwindet plötzlich; die Erinnerung an den 20. Juli 1944 wird wach; dann bahnt sich der Wagen seinen Weg durch den Winter an der Ostfront, und endlich ist er wieder daheim – gerade zur rechten Zeit, um auch das düstere Ende mitzuerleben.
Fotogalerie
Alle Fotos (18)Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Karl (Rahmenhandlung)
- Willi (Rahmenhandlung)
- Sybille (1. Episode)
- Steffen( 1. Episode)
- Peter Kaiser (1. Episode)
- Monteur (1. Episode)
- Frau (1. Episode)
- Dr. Wolfgang Buschenhagen (2. Episode)
- Elisabeth Buschenhagen (2. Episode)
- Wolfgang Grunelius (2. Episode)
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Kamera
Kamera-Assistenz
2. Kamera
Bauten
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Karl (Rahmenhandlung)
- Willi (Rahmenhandlung)
- Sybille (1. Episode)
- Steffen( 1. Episode)
- Peter Kaiser (1. Episode)
- Monteur (1. Episode)
- Frau (1. Episode)
- Dr. Wolfgang Buschenhagen (2. Episode)
- Elisabeth Buschenhagen (2. Episode)
- Wolfgang Grunelius (2. Episode)
- Angela (2. Episode)
- Wilhelm Bienert (3. Episode)
- Frau S. Bienert (3. Episode)
- Briefträger (3. Episode)
- Dorothea Wieland (4. Episode)
- Ruth (4. Episode)
- Dr. Ansbach (4. Episode)
- Polizist (4. Episode)
- August Hintze (5. Episode)
- Leutnant (5. Episode)
- Herr Niginski (5. Episode)
- Erna (6. Episode)
- Baronin von Thorn (6. Episode)
- Herr Schmitt (6. Episode)
- Polizist (6. Episode)
- Josef (7. Episode)
- Marie (7. Episode)
- Mariele (7. Episode)
Sprecher
- Stimme des Autos (Rahmenhandlung)
Produktionsfirma
Produzent
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Dreharbeiten
- Juni 1946 - März 1947: Hamburg und Umgebung, Hitzack; Behelfs-Atelier in Hamburg
Länge:
3035 m, 111 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
Zensur (DE): Juni 1947, ab 16 Jahre / Feiertagsverbot [Alliierte Militärzensur]
Aufführung:
Uraufführung (DE): 13.06.1947, Hamburg, Waterloo;
TV-Erstsendung: 09.06.1955, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) In jenen Tagen
- Titelübersetzung (ENG) In Former Days
- Weiterer Titel (ENG) Seven Journeys
Fassungen
Original
Länge:
3035 m, 111 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
Zensur (DE): Juni 1947, ab 16 Jahre / Feiertagsverbot [Alliierte Militärzensur]
Aufführung:
Uraufführung (DE): 13.06.1947, Hamburg, Waterloo;
TV-Erstsendung: 09.06.1955, ARD
Prüffassung
Länge:
2812 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 30.01.1995, 72649, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei [2. FSK-Prüfung]
Länge:
2389 m, 87 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
FSK-Prüfung (DE): 26.04.1960, B 312, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei
Auszeichnungen
FBW 1960
- Prädikat: besonders wertvoll
IFF Locarno 1947
- Preis
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30.08.2014 | 09:31 Uhr
Falk Schwarz
Sieben Mal Schicksal
„Nichts zu rauchen, nichts zu trinken, nichts zu essen, keine Kohlen, kein richtiger Beruf, keine Wohnung, kein Geld, keine Nachricht von Susanne, keine Zukunft, keine Illusionen, keine, keine, keine...“ - „Keine Menschen“. Karl und Willi bringen auf den Punkt, wie es den Menschen im Winter 1946/47 ging. Um sie herum nur Trümmer, Zerschlagenes, Eingefallenes, Ruinen, Trost- und Hoffnungslosigkeit. Wie es dazu kam? Das Auto, das sie gerade ausschlachten, erzählt seine Geschichte, die am 30.3.1933 begann, dem Tag der Machtergreifung. Dabei ist es der Trick Käutners, dass der Wagen nur eine sehr begrenzte Perspektive hat: vieles erzählt er nicht, weil er es nicht weiss und der Zuschauer muss es sich selbst zusammenreimen. Käutner lässt die Fantasie der Zuschauer mitspielen. Stärkste Episode ist die Geschichte des Ehepaares Bienert, einer Mischehe, in der Frau Bienert (Ida Ehre) ihrem Mann anbietet, sich scheiden zu lassen, damit er sein Geschäft weiterführen kann. Er weigert sich und als sie die Reichskristallnacht hautnah im Auto erleben, beschliessen sie, nicht mehr zu leben. - Wieder ist es Igor Oberberg, der mit seiner Kamera intensive Schattenwelten beschwört. Die Ausleuchtung, die Kadrierungen, gleichzeitig realistisch und poetisch, sind seine Kunst. In einer Sequenz wird der total aus den Fugen geratene innere Zustand von Dorothea (Erica Balqué) optisch umgesetzt - mit übereinander kopierten Bildern in wilder Folge. - Innerer und äußerer Realismus: wie erbärmlich mager die Schauspieler sind, wie sie frieren in diesem schrecklichen Winter, wie hungrig sie gewesen sein müssen! Das ist kein Zeitspiegel, das ist auch ein Dokument. In diesem Film werden Schicksale in sieben Episoden erzählt. Dennoch bleibt zum Schluss die Erkenntnis: „Ihre Menschlichkeit war stärker als die Zeit“. Wahrlich beeindruckend.
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