Inhalt
Rainer Werner Fassbinder. Werner Herzog. Wim Wenders. Drei Regisseure, deren Namen für den Aufbruch des westdeutschen Kinos aus der jahrzehntelangen Bedeutungslosigkeit der Nachkriegszeit stehen. Maßgeblich mitverantwortlich für diesen Aufbruch war der Filmverlag der Autoren – eine Produktions- und Verleihgenossenschaft, die im April 1971 von 13 Filmemachern in München gegründet wurde. Zu den ersten Mitgliedern zählen neben Wim Wenders unter anderem Uwe Brandner, Michael Fengler, Hans Noever, Peter Lilienthal, Thomas Schamoni und Laurens Straub. Innerhalb weniger Jahre wurde aus dem Filmverlag die wichtigste Plattform einer ganzen Generation von deutschen Filmemachern.
"Gegenschuss" erzählt die Geschichte dieses ungewöhnlichen Autorenkollektivs – von den ersten Anfängen in München Mitte der 60er Jahre über die Welterfolge von Cannes bis zum Auseinanderbrechen der Gruppe im Jahr 1977. Das Porträt dieser Künstlergemeinschaft ist zugleich ein Generationenporträt. Denn der Kampf einer kleinen Gruppe junger, unabhängiger Autorenfilmer für selbstbestimmte Arbeitsbedingungen, gegen die Fremdbestimmung durch eine kapitalstarke Altproduzentenbranche – das war auch der Konflikt zwischen der ersten deutschen Nachkriegsgeneration und ihren Vätern, die das Handwerk noch in der Filmindustrie des "Dritten Reiches" erlernt hatten. Interviews, Filmausschnitte und teilweise noch unveröffentlichte Archivaufnahmen haben der 2007 verstorbene Produzent Laurens Straub sowie Dominik Wessely zu einer "Rise and Fall"- Story verwoben, die über alle Zutaten einer großen Kinoerzählung verfügt: Freundschaft. Erfolg. Eifersucht. Zerstörung. Tod.
Quelle: 58. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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