Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

BR Deutschland Italien Frankreich 1960 Spielfilm

Inhalt

In Fritz Langs letzter Regiearbeit kehrt Dr. Mabuse zurück, der Superverbrecher der Weimarer Republik, der am Ende von "Dr. Mabuse, der Spieler" im Irrenhaus gelandet und in "Das Testament des Dr. Mabuse" ums Leben gekommen war: Sein Nachfolger strebt danach, Mabuses Pläne in die Tat umzusetzen. Er kontrolliert ein Luxushotel, in dem er nach Gestapo-Plänen überall Fernsehkameras angebracht hat. Der amerikanische Multimillionär Travers verliebt sich in das Mädchen Marion, das er vermeintlich zweimal aus Lebensgefahr rettet. Tatsächlich hat Mabuse Marion hypnotisiert, um an Travers heranzukommen. Er will die Kontrolle über seine Atomkraftwerke erlangen und dann die Welt in ein Chaos stürzen. Zum Glück können Travers und Marion gerettet und die Pläne des Verbrechers vereitelt werden. Aber ist Mabuse diesmal wirklich tot?

Weitere Verfilmungen des Stoffes:
"Dr. Mabuse, der Spieler" (2 Teile), 1921/1922, Fritz Lang;
"Das Testament des Dr. Mabuse", 1932/1933, Fritz Lang;
"Im Stahlnetz des Dr. Mabuse", 1961, Harald Reinl;
"Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse", 1961/1962, Harald Reinl;
"Das Testament des Dr. Mabuse", 1962, Werner Klingler;
"Scotland Yard jagt Dr. Mabuse", 1963, Paul May;
"Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse", 1964, Hugo Fregonese.

 

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Falk Schwarz
Der abstruse Mabuse
Fritz Lang kam Anfang der 50er Jahre zurück nach Deutschland, also in jenes Land, in dem er in den 20er Jahren Triumphe gefeiert hatte. Mittlerweile ein alter Mann, ausgebrannt, in Hollywood abgehängt, im Schlepptau einen Ruhm, der Dezennien hinter ihm lag. Aufhören? Doch nicht bei Regisseuren! Das konnten weder Lang noch Billy Wilder. Also liess sich Lang von Produzent Artur Brauner zu den Eschnapur-Filmen überreden - und machte sich lächerlich. Weil der Berliner Produzent mit Lang aber Kasse gemacht hatte, warf er einen alten Namen in die Diskussion: Dr. Mabuse. Einstmals Langs filmisches Markenzeichen. Doch die Zeiten waren andere. Der Schrecken verlor seinen Schrecken. Alleine die Figur des Cornelius (Wolfgang Preiss mit der Stimme von Curt Ackermann) ist eine absurde Figur - sie soll Magie ausströmen, Geheimnis, Undurchsichtigkeit und Angst machen, doch sie wirkt einfach hilflos. Selbst die „spiralförmige Anordnung unterschiedlicher Handlungssebenen“ (Grob) rettet die Videokameras und verschlungenen Bunker im Keller des Hotel Luxor nicht. Konfus, wie das Alles zusammenkommt und nur in einigen wenigen Szenen meint man die Meisterschaft das alten Regisseurs zu erkennen. Spannung kann er immer noch erzeugen. Aber wozu? Noch mehr Morde? Die Toten kullern nur so in die Kamera. Verfolgungsjagden, die ohne filmische Spannung gedreht sind (ganz anders als in seinem Mabuse-Film von 1933). Lang gab sich zufrieden mit ausgeprochen durchschnittlicher Kameraarbeit (Karl Löb), verlor offenbar im Dreh auch Lust und Überblick. Peter van Eyck steht herum, kommt nicht aus der Reserve, näselt Undeutliches, Dawn Addams zeigt ihre Figur allzu schaustellerisch, Werner Peters hat nun gar nichts Doppelbödiges. Wo ist der Meister der Schauspielerführung? Da lässt sich auch mit dem scharfen Besteck der „Filmwissenschaftler“ (sowieso ein Antonym) kaum noch etwas herauskitzeln. Langs „Taktik der Unterwanderung“ (Patalas) reicht nicht. Was dem Film fehlt, ist einfach Vitalität. Lang liess sich auf den Berliner (Film-) Provinzialismus ein und verfiel ihm. Schwamm drüber.

Credits

Regie

Kamera

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Idee

Kamera

Kamera-Assistenz

Maske

Kostüme

Musikalische Leitung

Darsteller

Synchronsprecher

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 05.05.1960 - 28.06.1960: Berlin; CCC-Studios Berlin-Spandau
Länge:
2833 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1960, 23272, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.09.1960, Stuttgart, Gloria-Palast;
Erstaufführung (FR): 28.06.1961, Paris;
TV-Erstsendung (DE): 12.09.1966, ZDF

Titel

  • Weiterer Titel (IT) Il diabolico Dr. Mabuse
  • Weiterer Titel (FR) Le diabolique docteur Mabuse
  • Originaltitel (DE) Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

Fassungen

Original

Länge:
2833 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 05.09.1960, 23272, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.09.1960, Stuttgart, Gloria-Palast;
Erstaufführung (FR): 28.06.1961, Paris;
TV-Erstsendung (DE): 12.09.1966, ZDF

Prüffassung

Länge:
2824m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Mono
Prüfung/Zensur:

Zensur (IT): 05.09.1960, v.c. n. 33468

Aufführung:

Erstaufführung (IT): 09.12.1960

Auszeichnungen

FBW 1960
  • Prädikat: Wertvoll