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Alle Fotos (4)Biografie
Pia Hierzegger wurde am 2. Februar 1972 in Graz, Österreich, geboren. Vor ihrer Schauspielausbildung studierte sie Germanistik. Sie ist Ensemblemitglied der Grazer Off-Theatergruppe "Theater im Bahnhof", wo sie auch Regie führt und zu der Autorengruppe "Eigenbau" gehört. 2007 erhielt Hierzegger für ihr Stück "vernetzt denken" den Preis des Augsburger Stückewettbewerbs zum Thema "wir. terroristen"; 2009 adaptierte sie für das Schauspielhaus Graz Wolf Haas' Roman "Das ewige Leben" als Bühnenstück. In der Spielzeit 2010/11 schrieb sie den Text für die Uraufführung von "Die Kaufleute von Graz" (Regie: Helmut Köpping).
Neben der Theaterarbeit ist Pia Hierzegger auch als Filmschauspielerin aktiv. Ihre ersten drei Kinofilme drehte sie unter der Regie von Michael Glawogger: In der Komödie "Nacktschnecken" (AT/DE 2004) hatte sie eine Hauptrolle als mittellose Ex-Studentin namens Mao, die mit zwei Freunden einen Porno drehen will; in der bitterbösen schwarzen Komödie "Slumming" (AT/CH 2006) war sie eine der Internetbekanntschaften von August Diehls Hauptfigur; für "Contact High" (2007), der Fortsetzung von "Nacktschnecken", schlüpfte sie erneut in die Rolle der Mao.
Wolfgang Murnberger besetzte sie in seiner Wolf-Haas-Verfilmung "Der Knochenmann" (AT 2009) in einer Schlüsselrolle als Künstler, der sich als Frau entpuppt. Bei diesem Film arbeitete sie erstmals mit Josef Hader zusammen. Anschließend standen die beiden als Ärzte für den schwarzhumorigen TV-Zweiteiler "Aufschneider" (AT 2010) vor der Kamera. 2012 moderierte sie gemeinsam mit Michael Ostrowski zwei Folgen der satirischen Late-Night-Talkshow "Demokratie - Die Show", die aber nicht fortgesetzt wurde.
In Kino-Nebenrollen sah man Hierzegger unter anderem in Marie Kreutzers Gesellschaftsdrama "Die Vaterlosen" (AT 2011), in der Komödie "High Performance – Mandarinen lügen nicht" (AT 2014) und in dem Beziehungsdrama "Gruber geht" (AT 2015, Regie: Marie Kreutzer). Eine Hauptrolle hatte sie in Kreutzers Gesellschaftskomödie "Was hat uns bloß so ruiniert" (AT 2016), über drei moderne, urbane Paare und deren Probleme mit dem Kinderkriegen und der Kindererziehung.
Im Sommer 2016 feierte "Hotel Rock'n'Roll" (AT) Premiere, der nach "Nacktschnecken" und "Contact High" den Abschluss einer Trilogie bildete; Hierzegger spielte einmal mehr die chaotische Mao. Anstelle des 2014 verstorbenen Michael Glawogger führte diesmal Michael Ostrowski Regie, der schon bei den vorherigen Filmen am Drehbuch mitgewirkt hatte.
Im Wettbewerb der Berlinale 2017 feierte die Tragikomödie "Wilde Maus" (AT/DE 2017) Premiere. Unter der Regie und an der Seite ihres Lebenspartners Josef Hader spielt Hierzegger darin die nichts ahnende Ehefrau eines entlassenen Angestellten, der mit einer ungewöhnlichen Geschäftsidee zu Geld kommen will.
In den nächsten Jahren sah man sie in der Culture-Clash-Komödie "Womit haben wir das verdient?" (AT 2018) als beste Freundin der Hauptfigur, in der Schwesterngeschichte "Der Boden unter den Füßen" (AT 2019) als an paranoider Schizophrenie leidende Frau, und in der bitterbösen Fernsehkomödie "Risiken und Nebenwirkungen" (AT 2021) als wenig erfreute Gattin eines potentiellen Organspenders. Als Drehbuchautorin verfasste Hierzegger die österreichischen Fernsehproduktionen "Stadtkomödie – Die Notlüge" (2017) und "Landkrimi – Waidmannsdank" (2020), in denen sie jeweils auch eine Hauptrolle übernahm.
Viel Kritikerlob erhielt sie als finstere Ernährungsberaterin in dem Horrorfilm "Family Dinner" (AT 2022). Ende 2023 startete mit "Wie kommen wir da wieder raus?" eine Fortsetzung von "Womit haben wir das verdient?" in den österreichischen Kinos. Auf der Berlinale 2024 sah man sie in dem Drama "Ivo" (2024) als todkranke Frau, die ihr Leben selbstbestimmt beenden will.