Biografie
Marian Czura, geboren im oberschlesischen Dorf Groszowice, nimmt zunächst ein Theologiestudium in Oppeln auf, das er jedoch kurz vor der Priesterweihe aus Ablehnung gegen die konservative Moral der katholischen Kirche abbricht. Nach Studiensemestern in Psychologie in Warschau emigriert er Ende der 1960er Jahre mit seiner Familie nach Deutschland, wo er 1971 ein Studium der Malerei an der renommierten Frankfurter Städelschule aufnimmt; parallel dazu studiert er 1970 an der ebenso renommierten Kunsthochschule am Stedeljik-Museum in Amsterdam.
Zu dieser Zeit entdeckt Czura seine Leidenschaft für das Medium Film. Nachdem er gemeinsam mit Tillmann Scholl seinen ersten Langfilm "Krautsand" (1977) realisiert hat, ist Czura ab 1980 vor allem als Kameramann tätig. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Regisseur Leo Hiemer, für den er unter anderem bei dem preisgekrönten, kritisch-satirischen Erfolgsfilm "Daheim sterben die Leut" (1985), dem Dritte-Reichs-Drama "Leni" (1994) und der Beziehungsgeschichte "Komm, wir träumen!" (2004) hinter der Kamera steht.
Als Regisseur realisiert Czura im Lauf der Jahrzehnte mehrere Dokumentarfilme, unter anderem über den russisch-polnischen Tänzer Sylvin Rubinstein ("Er tanzte das Leben", 2003). Mit einem künstlerisch-musikalischen Thema befasst Czura sich auch in dem Dokumentarfilm "Klang der Seele", der 2009 in die deutschen Kinos kommt: Darin porträtiert er vier talentierte Jugendliche, die sich zu Komponisten ausbilden lassen.