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Alle Fotos (2)Biografie
Marc Bauder, geboren am 21. Dezember 1974 in Stuttgart, studierte von 1996 bis 2001 Betriebswirtschaftslehre in Köln, St. Gallen und New York; noch während dieser Zeit gründete er 1999 die Produktionsfirma bauderfilm und realisierte seinen ersten abendfüllenden Dokumentarfilm: "Keine verlorene Zeit" (2000), über einen Freundeskreis in Leipzig, der Ende der 1970er Jahre ins Visier der Stasi geriet, lief unter anderem auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival. 2001 nahm Bauder ein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg auf, das er drei Jahre später abschloss.
Als Filmemacher spezialisierte er sich auf Dokumentarfilme zu gesellschaftlichen und politischen Themen. Der fürs Fernsehen realisierte "grow or go - Die Architekten des global village" (2003), über vier Absolventen einer privaten Elite-Universität, wurde unter anderem für den Grimme Preis Spezial nominiert. "Jeder schweigt von etwas anderem" (2006), über die Familien dreier ehemaliger politischer Häftlinge der DDR, lief auf mehreren internationalen Festivals und erhielt eine Nominierung für den "Preis der deutschen Filmkritik".
Ein großer Erfolg gelang ihm auch mit seinem ersten Spielfilm "Das System - alles verstehen heißt alles verzeihen" (2011): Das Drama über einen jungen Mann, der allmählich hinter die Stasi-Verstrickungen seines früh verstorbenen Vaters kommt, erhielt den DEFA-Förderpreis 2011 und eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis 2012 in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle (Bernhard Schütz).
2013 legte Bauder einen weiteren viel beachteten Dokumentarfilm vor: "Master of the Universe", in dem der ehemalige Investmentbanker Rainer Voss Einblicke in die Mechanismen des internationalen Finanzgewerbes gibt, feierte beim Filmfestival Locarno 2013 Premiere und startete im Herbst desselben Jahres in den deutschen Kinos.
Weitere Auszeichnungen für "Master of the Universe" waren unter anderem der Preis der deutschen Filmkritik und der Europäischer Filmpreis 2014, jeweils als Bester Dokumentarfilm.
2014 wurde nach einer Idee von Marc Bauder und seinem Bruder Christopher das Projekt "Lichtgrenze" zum 25. Jahrestag des Mauerfalls umgesetzt; hierfür realisierte Bauder die Filmcollage "Mauerstücke". Für ihr Projekt erhielten die Brüder 2015 den Verdienstorden des Landes Berlin.
2016 folgte Bauders zweiter Spielfilm, der im Bankenmilieu angesiedelte TV-Thriller "Dead Man Working". Er wurde 2017 mit dem Deutschen Kamerapreis und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Bei der Berlinale 2021 (Industry Event) wurde Bauders Dokumentarfilm "Wer wir waren" in der Sektion "Berlinale Special" gezeigt. Darin porträtiert Bauder Menschen, die unbeirrt gegen den Strich denken und handeln, auf der Suche nach Sinn und Zukunft der Menschheit. Bereits einige Monate vorher hatte "Wer wir waren" beim Hessischen Filmpreis 2020 den Preis als Bester Dokumentarfilm gewonnen. Wegen der Corona-Pandemie startete er erst im Juli 2021 regulär in den Kinos.