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Zwischen den Hochhäusern der Bankenwelt von "Mainhattan" steht er und lächelt. Er hat ihn geschafft, den Deal seines Lebens, in dem es um ungezählte Millionen ging. Wovon alle BWL-Studenten träumen, das ist hier Realität geworden: als Top-Investmentbanker ist Jochen Walther der Held des Tages. Alle feiern ihn. Sein Assistent bemerkt nur, dass sein Idol so wenig mitfeiern will. Und dann springt er vom Dach der Bankzentrale in die Schluchten zwischen den Hochhäusern von Frankfurt am Main. Warum das? Warum hat dieser Jochen Walther (Wolfram Koch) sich das Leben genommen, das doch so außerordentlich erfolgreich verlief? Der Selbstmord wird zum Skandal, die "Bank der Deutschen" steht im Zwielicht, denn die Witwe denkt gar nicht daran, den Mund zu halten, im Gegenteil, die Bank sei der Mörder, sagt sie in die Fernsehkameras. Assistent Tom (Benjamin Lillie) versucht, die Wahrheit zu ergründen.
Ein spannender Thriller entwickelt sich daraus, von dem man schwer sagen kann, ob er ein Psycho- oder ein Politthriller ist. Der Regisseur Marc Bauder hat sozusagen die Spielfilmvariante seines Dokumentarfilms "Master of the Universe" vorgelegt. Hier wie dort geht es um das, was das moderne Bankensystem mit den Menschen anrichtet, die es buchstäblich in seinen Büroräumen verheizt. Wer ist also krank?, fragt Marc Bauder. Ist es der Mensch, der sich umbringt oder ist es das System, das ihn zerstört? Während Assistent und Witwe noch nach der Wahrheit suchen und der Vorstand sie mit jedem Mittel vermeiden will – haben wir schon verstanden, was ihn ermordet hat.
Quelle: 12. Festival des deutschen Films 2016
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